Arnsberg. In den nächsten Jahren wird ein stattlicher zweistelliger Millionenbetrag im Stadtteil Alt-Arnsberg investiert. Die Sanierung des Brückencenters, die Erweiterung des Sauerlandmuseums, die Neugestaltung des Brückenplatzes werden Arnsberg an vielen wichtigen Stellen ein neues Gesicht geben. Aber jede Medaille hat ihre Kehrseite. Die Neuerungen müssen erst noch gebaut werden. Und deshalb werden die nächsten beiden Jahren von Behinderungen und Beeinträchtigungen geprägt sein. Nicht leichter wird die Situation dadurch, dass die Bürgerschützen vom 19. bis 21. September 2014 das Kreisschützenfest ausrichten und dies zu einem unvergesslichen Ereignis machen wollen. Die örtlichen Politiker haben ihre Sorgen, dass es Koordinierungsprobleme geben wird, dass womöglich Straßen komplett gesperrt werden müssen oder die Schützen durch Baugruben marschieren müssen, bereits im Bezirksausschuss angemeldet und Bürgermeister Hans-Josef Vogel hat das Thema jetzt in der Brückencenter-Pressekonferenz zur Chefsache gemacht. „Das wird schwierig, aber wir trauen uns das zu und es wird passen.“ sagte Vogel und versprach „eine Punktlandung bei der Projektsteuerung“.
„Man wird noch lange über diese Fest reden,“ hatte Hauptmann Peter Erb versprochen, als er für die Bürgerschützen den Vertrag zur Ausrichtung des Kreisschützenfestes unterschrieb. Er meinte das sicherlich nur positiv. Am Festsonntag erwartet er rund 5000 Schützen plus Musikkapellen und viele Gäste aus der Region. Der Festzug startet um 14 Uhr am Alten Soestweg und führt zur Hellefelder Straße, wo auf dem Holzplatz der Firma Reno di Medici ein großes Festzelt aufgebaut wird. Dort soll das 23. Kreisschützenfest seinen stimmungsvollen Abschluss finden.
Im Bezirksausschuss wurde mitgeteilt, dass bei den Stadtwerken bereits intensiv an der Projektsteuerung gearbeitet wird. Erklärtes Ziel von Stadtwerke-Mitarbeiter Andreas Bohland sei es, während der gesamten Bauzeit auf der Ruhrstraße und dem Brückenplatz einen Einbahnverkehr in Fahrtrichtung vom Tunnel weg offen zu halten, und er sei überzeugt, das auch zu schaffen. Die Marienbrücke soll während der Bauphase durchgehend in beide Richtungen befahrbar bleiben.
Das erste größere Problem steht bereits ins Haus, wenn voraussichtlich im März, wenn das Wetter wieder Bauarbeiten zuläßt, sowohl die Arbeiten an der Ruhrstraße als auch am Sauerlandmuseum beginnen. Für die Museumserweiterung wird zunächst das ehemals von der Dresdener Bank genutzte Gebäude an der Ruhrstraße abgerissen und dann wird der Hang abgetragen, um Platz zu schaffen für die neuen Baukörper, die dort bis 2016 entstehen sollen. Eine enorme Zahl von Lkw-Ladungen ist hier zu erwarten, die sich durch die Baustelle und dann durch die Stadt quälen. Auf der Ruhrstraße stehen Arbeiten am Kanal und den Versorgungsleitungen an. Danach wird die neue, auf zwei Fahrspuren reduzierte Fahrbahn errichtet, flankiert von beidseitigen Parkstreifen, neuen Bäumen und großzügigeren Fußgängerflächen.
Auch die Umgstaltung des Brückenplatzes steht schon für 2014 auf dem Programm. Erst 2015 folgen die beiden Kreisverkehre, die die Kreuzungen der Clemens-August-Straße mit Brückenplatz/Rumbecker Straße sowie der Straße „Zum Schützenhof“ bequemer für Autofahrer wie für Fußgänger machen sollen, und der dazwischen liegende Abschnitt der Clemens-August-Straße. 2014 und 2015 soll aber auch das nahe Brückencenter umgebaut werden. Brückencenter-Architekt Jürgen Schuh glaubt allerdings, dass die Behinderungen, die vom Umbau seines Objekts ausgehen werden, „fast nichts“ sind im Vergleich zu den Straßenbauarbeiten der Stadt. Er schätzt sich glücklich, dass er durch den Abriss des Beckmann-Pavillons und der Volksbank-Anbaus einen recht großen Bauplatz bekommt, der ihm viele Sorgen abnimmt. Deshalb werde es auch auf dem Europaplatz keinen „Rabbatz“ geben.