Das Lichthaus Arnsberg präsentiert die Einzelausstellung «prima materia» der Künstlerin Yala Juchmann. Der Titel bezieht sich auf den lateinischen Terminus der „ersten Materie“ nach der Lehre des Aristoteles über die Konstitution der Dingwelt. Materie und Form, Grundbegriffe in der Bildhauerei, werden hier am Beispiel eines alltäglichen Objekts untersucht. „Yala Juchmann analysiert die Geschichte und schmilzt die Architektur auf einen möglichen Urpunkt zurück, einen Lichtstrahl,“ so Kathrin Ueberholz. Im Lichthaus Arnsberg realisiert die Künstlerin eine Skulptur aus leeren Glasflaschen, die sie zu einer monumentalen Wand aufschichtet. Die ortspezifische Installation trennt das Lichthaus in zwei Bereiche, eine Lichtseite und eine Schattenseite. Juchmanns Experimente mit Glas, Licht und Reflektionen modulieren neue Vorstellungen von dem, das uns im Alltag umgibt. Jenseits der Materialisierung der konkreten Installation entsteht durch unsere Wahrnehmung ein Eindruck einer Materie vor und jenseits der Stofflichkeit.
Yala Juchmann wurde 1984 in Hagen geboren, ist in Arnsberg aufgewachsen und lebt seit 2005 in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin, an der Kuvataideakatemia Helsinki, an der Cooper Union in New York. Die Ausstellung im Lichthaus Arnsberg ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung.
Die Installation von Katja Kottmann, mit Silikon nicht wirklich vandalismussicher aufgeklebt, ist kurzlebig, bleibt nur drei Wochen bis zum 25. September. Einen Monat länger bleiben die beiden anderen Ausstellungen. Die Glaswand im Lichthaus ist allerdings nur bei der Eröffnung aus nächster Nähe erlebbar, kann sonst aber durch die Scheiben betrachtet werden. Die Ausstellung in den Räumen des Kunstvereins an der Königstraße ist zu den üblichen Öffnungszeiten zugänglich.