
Arnsberg/Oeventrop. Am Montagvormittag, dem 23. Dezember 2024 kam es in Arnsberg-Oeventrop gegen 11 Uhr zu einem großen Feuerwehreinsatz, der erst nach knapp acht Stunden beendet werden konnte. In Brand geraten war ein Carport samt darunter stehendem Pkw. Trotz des schnellen Eingreifens konnte ein Übergreifen auf das angrenzende Wohngebäude in Vollholzbauweise nicht verhindert werden.
Alarmstichwort „Menschenleben in Gefahr“
Um 11:07 Uhr erreichte die Feuerwehr der Notruf, dass auf der Straße „Auf dem Kar“ in Oeventrop ein Carport samt Pkw in Vollbrand stehe. Umgehend wurden über das Alarmstichwort „F3-Carportbrand“ der Löschzug Oeventrop und die Löschgruppe Rumbeck sowie die Hauptwache Arnsberg und der Einsatzführungsdienst nach Oeventrop-Glösingen entsandt. Bereits auf der Anfahrt wurde das Alarmstichwort von der Leitstelle auf „Menschenleben in Gefahr“ erweitert, da sich Personen im angrenzenden Wohnhaus befinden sollten. Daraufhin wurden weitere Kräfte des Löschzugs Arnsberg, der Hauptwache Neheim, der Fernmeldedienst sowie der Rettungsdienst und ein Notarzt hinzugezogen. Vor Ort konnte glücklicherweise festgestellt werden, dass ein Anwohner die im Gebäude befindliche Person bereits ins Freie gebracht hatte.
Feuer greift auf Wohngebäude über
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte hatte sich das Feuer bereits auf das direkt angrenzende Wohngebäude ausgebreitet. Aufgrund des Ausmaßes entschied die Einsatzleitung eine erneute Alarmstufenerhöhung, wodurch weitere Kräfte aus der Nachbargemeinde Meschede-Freienohl hinzugezogen wurden. Um die Vielzahl an Einsatzfahrzeugen zu koordinieren, wurde auf der Glösinger Straße ein sogenannter Bereitstellungsraum eingerichtet. Hier warteten Einsatzkräfte auf Abruf, um eine geordnete und effiziente Einsatzplanung sicherzustellen.
Einsatzstelle in drei Abschnitte eingeteilt
Um das Feuer möglichst effektiv zu bekämpfen, wurde die Einsatzstelle in drei Abschnitte unterteilt:
Im ersten Einsatzabschnitt konzentrierten sich die Einsatzkräfte darauf, unter schwerem Atemschutz das Feuer zu bekämpfen und einzudämmen. Ein weiterer Trupp ging mit Atemschutz und Wärmebildkamera im Inneren des Wohngebäudes vor, um dort mögliche Brandausbreitungen festzustellen. Einzelne Brandnester konnten dabei festgestellt werden und punktuell geöffnet und bekämpft werden.
Im zweiten Einsatzabschnitt errichteten die Einsatzkräfte aufgrund der enormen Hitzeentwicklung eine Riegelstellung zu benachbarten Wohnhäusern auf, um diese zu schützen. Über die Drehleiter wurde die Dachfläche des betroffenen Hauses mit einem Einreißhaken geöffnet und brennende Bereiche gelöscht. Unterstützung leistete ein ortsansässiger Unternehmer mit einem Teleskoplader.
Die gesamte Personalverwaltung inklusive Management des Bereitstellungsraumes oblag dem Einsatzabschnitt drei. Dabei stand vorrangig das zur Verfügung stellen von Trupps unter schwerem Atemschutz im Vordergrund. Aufgrund der Vielzahl von eingesetzten Atemschutzgeräten und einer größeren Menge Schlauchmaterial, wurde das Zentrum für Feuerschutz und Rettungswesen in Meschede zur Unterstützung hinzugezogen.
Versorgung der Einsatzkräfte und Bewohner
Weitere Unterstützung an der Einsatzstelle leisteten das Deutsche Rote Kreuz und der Malteser Hilfsdienst. Sie stellten den Eigenschutz der Feuerwehrkräfte sicher und versorgten die knapp 100 Einsatzkräfte mit Essen und Getränken.
Aufgrund der Vollholzbauweise des Hauses dauerten die Nachlöscharbeiten bis etwa 19 Uhr. Eine große Fläche des Daches musste geöffnet und auf Glutnester kontrolliert werden. Zum Abschluss wurde die Einsatzstelle an die Kriminalpolizei übergeben. Die Bewohner des Hauses kamen vorübergehend in einer Pflegeunterkunft und bei Nachbarn unter. Der Energieversorger trennte das Gebäude von der Strom- und Gasversorgung.
(Quelle: Feuerwehr Arnsberg)