Greven: Ich habe, wie man nachlesen kann, mit sehr vielen Leuten geredet. Ich habe lange Gespräche mit dem SPD-Ratsfraktionsvorsitzenden Michael Stechele, mit Herrn Brodel und natürlich mit Herrn Sarikaya geführt, mit Mitgliedern der Partei und des Rats, aber auch mit normalen Bürgern und Geschäftsleuten in der Stadt und den Vorsitzenden aller im Rat vertretenen Parteien. Von wem ich welche Informationen bekommen habe, werde und darf ich Ihnen nicht verraten. Das fällt unter Informantenschutz. Aber die entscheidenden Leute habe ich ja alle zitiert und die Zitate vorher mit ihnen abgestimmt. Und vieles, was ich beschrieben habe, war ja in Sundern schon bekannt. Nur dass die örtliche Presse über manches nicht berichtet hat.
„Intrigen in der Partei und im Rathaus“
Weshalb hat Sie dann nach Ihrer Meinung Bürgermeister Brodel in einem offenen Brief an die Chefredaktion des „Stern“ angegriffen? Und warum attackieren 26 SPD-Mitglieder in einer Erklärung, in der sie Sarikayas Ablösung wegen Ihres „Stern“-Artikels fordern, auch Sie?
Greven: Das müssen Sie sie fragen. Weder Herr Brodel noch Herr Stechele, die nach meinen Informationen die 26er-Erklärung initiiert haben, haben nach der Veröffentlichung mit mir gesprochen. Beinahe lustig finde ich, dass mittlerweile offenbar in Sundern das Gerücht gestreut wird, ich hätte mit beiden gar nicht geredet, wie mir bei einem erneuten Besuch in der Stadt am Wochenende gesagt wurde. Das scheint mir ein weiterer Beleg für die Intrigen in der Partei und im Rathaus, wie die Überschrift meiner Reportage lautet. Gegen Herrn Sarikaya.
Wie wird nach Ihrer Einschätzung der Machtkampf in der Sunderner SPD ausgehen?
Greven: Das kann ich als Außenstehender schwer vorhersagen. Offensichtlich ziehen ja auch noch einige Leute im Hintergrund Fäden. Ich habe für die Reportage auch den Vorsitzenden der Sauerländischen SPD, Dirk Wiese, getroffen, den das alles ebenfalls sehr beschäftigt. Er wagte keine Prognose, gab sich jedoch zuversichtlich, dass die Partei in Sundern die Grabenkämpfe überstehen werde. Ich bin mir da nicht so sicher, wenn man sieht, wie verhärtet die Fronten sind und wie unerbittlich gekämpft wird.
„Mir ist nicht klar geworden, worum es inhaltlich eigentlich geht“
Das Merkwürdige dabei: Mir ist nicht klar geworden, worum es inhaltlich eigentlich geht, für die Stadt und ihre Bürger. Jedenfalls auf der Seite derjenigen, die Serhat Sarikaya um jeden Preis absägen wollen. Um Links gegen Rechts, wie sonst oft in der SPD, scheint es nicht zu gehen. Eher um Alt gegen Jung und um die Sicherung der jeweiligen Posten: Diejenigen, die über Jahrzehnte keine Wahlerfolge erzielt und auch seit dem Wechsel im Rathaus 2015 wenig bewegt haben, gegen diejenigen, die etwas in der Partei und der Stadt verändern wollen. Was, wenn ich das sagen darf, Sundern gut tun würde.
Werden Sie weiter über die Vorgänge und Intrigen berichten?
Greven: Das habe ich mir fest vorgenommen. Die Stadt ist mir inzwischen irgendwie ans Herz gewachsen. Es ist ja, wenn man sich von der Politik und vom Rathaus fernhält, sehr schön in Ihrer Stadt. Nette Menschen, hübsche Umgebung. Gerade jetzt im Sommer.
(Interview Blickpunkt)
8 Antworten
Über die Klarstellungen von Ludwig Greve bin ich hoch erfreut!
Mögen nun endlich die diejenigen schweigen, die für nicht tragbare Unterstellungen keine Belege anführen können.
Ich schäme mich dafür, dass es in meiner Heimatstadt solch degutante Machenschaften gibt. Ich hoffe, dass die Verursacher dieses schäbigen Streits ihre Verantwortung übernehmen und Konsequenzen ziehen werden… im Interesse einer ( vor allem für unsere Jugendlichen und Kinder) lebbaren Zukunft.
Es ist in der Tat traurig, dass ich mich zu dieser Klarstellung genötigt sah. Manche Dinge, die über mich in Sundern verbreitet wurden, sind ehrabschneidend und für mich als freien Journalisten geschäftsschädigend. So hat zB die „Westfalenpost“ geschrieben, ich hätte einen früheren Artikel von mir an ein anderes Medium zu verkaufen versucht. Das darf ich überhaupt nicht, und das sollten Zeitungsredakteure wissen. Außerdem haben sie mich zum Stern-Redakteur befördert – was ich ausweislich des Impressums des Magazins und meiner div. Accounts und meines Blogs im Netz leicht hätte überprüfen können. Mir scheint, dass nicht nur in der SPD und im Rathaus, sondern auch im Lokalblatt einiges schief läuft. Am Wocheende veröffentlichte die WP unter dem Namen ihres Lokalredakteurs einen Bericht mit Foto zu der Aktion des Wirts des Metronom „Hupen für den Frieden in der SPD“. In dem Text stand jedoch, Initiator sei der CDU-Ortsvorsteher, und der Redakteur sagte mir, er sei im Urlaub… Verstehe das, wer will
Sorry! Die Vermutung, bei der „Westfalenpost“ würden „Zeitungsredakteure*Zeitungsredakteurinnen“ arbeiten, ist ein wenig gewagt. Okay, es gibt noch einige Journalisten/Journalistinnen. Leider trenden die journalistischen Fachkräfte in Richtung „Rente“.
Die Westfalenpost wird inhaltlich durch vorlaute und unreflektiert agierende Schreiberlinge bestückt.
So What … – die Westfalenpost ist Teil der FUNKE Gruppe.
Sehr geehrter Herr Otto, mit Interesse lese ich die Kritik an unserer Redaktion! Könnten Sie den Vorwurf der „vorlauten, nicht reflektierenden Schreiberlinge“ konkretisieren? Würde mich als Redaktionsleiter natürlich interessieren! Es geht mir nicht um Fehler in der täglichen Arbeit, sondern o.g. Formulierung! Eine Antwort gerne an m.haselhorst@westfalenpost.de! Mit freundlichen Grüßen! Martin Haselhorst!
Lieber Herr Otto,
zuweilen sind Ihre Kommentare durchaus lustig, manchmal ein bisschen besserwisserisch, wenn es um den ein oder anderern Fehler geht, und manchmal auch übers Ziel hinaus. Dieser Kommentar aber ist schlicht und einfach nur daneben. Er greift persönlich an und ist herabsetzend. Nicht immer muss einem gefallen, was veröffentlicht wird. Das darf aber nicht dazu führen, die Schaffenden zu diffamieren. Das ist einfach respektlos. Und wer gibt Ihnen, oder jedem anderen auch, die Kompetenz zu beurteilen, was ein guter oder weniger guter Journalist ist?
Herr Greven. Aus Ihren Mund kommt nur Unsinn. Sie Kommen nicht mal von hier und bringen Sachen ein die Sie noch nichtmal beurteilen können!
Sundern .…..nicht wundern ?
Nachdem wir 2014 die Bürgerpartei „WISU- wir sind Sundern„gegründet hatten und recht frisch, tatkräftig und mutig uns im Rat die ersten „Roten Ohren“ abgeholt hatten, da klärte mich ein führender und erfahrender Ratskollege auf: „Also, Hans das war erst der Anfang! Das schlimmste kommt noch, dass sind die Parteikämpfe in der – eigenen – Partei!“
Im Jahr darauf erlebte ich in der eigenen Partei die übelsten Intrigen, die ich nicht für möglich gehalten hätte. Diese Machtkämpfe haben wir allerdings gut überstanden.
Heute verstehe ich seine satirische Frage: “Was ist die Steigerung von Erzfeind?.….Das ist der Parteifreund“ ?
Ich bin glücklich, dass wir in der WISU uns jetzt gefunden haben ?
Herr Klein, auch Ihre politische Zukunft geht zu Ende. Zum Glück gibt es bald auch von Ihnen keine Lügen mehr im Rat.