Berlin. Zum ersten Mal in ihrer Amtszeit hat die Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Ansprache im Deutschen Fernsehen außerhalb ihrer traditionellen Weihnachtsansprache gehalten. Sie erklärte den Zuschauern die Gründe für das aktuelle Regierungshandeln und rief die Bürgerinnen und Bürger zu solidarischem Handeln auf.
Solidarisches Handeln gefordert
Es sei ihr wichtig, den Menschen gegenüber das Regierungshandeln transparent zu machen. Es komme jetzt auf das solidarische Handeln aller an. Kulturelle Einschränkungen bis zur Schließung von Schulen würden von allen viel abverlangen, aber jeder könne jetzt seinen Teil zum Eindämmen des Virus beitragen. Empfehlungen und Anordnungen der Politik erfolgten stets in Absprache mit dem Robert-Koch-Institut sowie den Virologen. Derzeit sei noch kein Impfstoff oder Therapien gegen das Corona-Virus verfügbar. Wichtig sei jetzt aber, über das richtige Verhalten die Ausbreitung zu verlangsamen und zu strecken. Der Zeitgewinn in der Ausbreitung komme der Entwicklung eines Impfstoffs sowie einer sorgfältigen Krankenbehandlung zugute.
Ausbreitung mit richtigem Verhalten eingrenzen
Das beste Gesundheitssystem der Welt gebe ihr die Zuversicht, aber auch das könne durch zu viele Erkrankte belastet werden. Hinter den täglich veröffentlichten Zahlen steckten vor allem Menschen, betonte die Kanzlerin und zählte Eltern oder Großeltern auf. Sie wisse, wie Menschen die Gemeinschaft der anderen schätzten, die jetzt aber eingeschränkt werde.
Dank an Ärzte und Pflegepersonal
Einen Dank richtet Angela Merkel an Ärzte und Pflegepersonal. Sie stünden im Kampf gegen das Virus an vorderster Linie. „Was Sie leisten ist gewaltig, und ich danke Ihnen von ganzem Herzen“, so Merkel weiter. Es sei aber für alle Menschen existenziell, dass das öffentliche Leben herunter gefahren werde. Wichtiges Ziel müsse sein, die Versorgung und den Staat in Funktion zu halten. Es müsse alles getan werden, um die Gefahren durch Kontakte zu reduzieren und das Risiko der Ansteckung zu begrenzen.
Gefahren durch Kontakte reduzieren
Schon jetzt, so Merkel, gebe es drastische Einschränkungen, und es könnten noch mehr kommen. Sie wisse von der Härte der Regelungen. „Das sind Einschränkungen, wie es sie noch nie gab“, so Bundeskanzlerin Merkel. Sie wisse auch persönlich (aus ihrer Lebensgeschichte und Herkunft, d.Red.), was die Reisebeschränkungen bedeuten. Sie dürften nicht leichtfertig und nur temporär angeordnet werden.
Wirtschaft leidet unter den Folgen
Wirtschaft, kleine Betriebe und Selbstständige hätten schon jetzt unter den Folgen des Virus zu leiden. „Die Regierung wird alles tun, um die Auswirkungen abzufedern“, versprach Merkel. Dazu solle alles eingesetzt werden, was möglich sei.
Es gebe aber Verlass auf die Lebensmittelversorgung, so Merkel, eine Vorratshaltung mit Maß sei sinnvoll. „Hamsterkäufe sind aber sinnlos und unsolidarisch“, kritisierte die Kanzlerin. In diesem Zusammenhang richtete sie ihren Dank auch an die Verkäuferinnen und Verkäufer in den Läden.
Jeder muss mithelfen
„Das wirksamste Mittel gegen die Ausbreitung sind wir selbst“, rief Merkel aus. Jede und jeder müsse jetzt helfen, dass sich das Virus nicht weiter verbreiten könne. Die Lage soll ernst genommen werden, es bestünde aber kein Grund zur Panik. Die Epidemie zeige aber, wie verwundbar die Gesellschaft sei. Deshalb müsse auf das Händeschütteln und der enge Kontakt verzichtet werden. Alle müssten begreifen, dass das ganz wichtige Voraussetzungen für ein Überwinden der Epidemie seien. „Abstand ist der Ausdruck von Fürsorge“, sagte Merkel. Wer unnötige Begegnungen vermeide, helfe dem medizinischen Personal und rette Leben. Es würden sich andere Wege finden, Freundschaft und Zuneigung zu zeigen. Ein gutes Beispiel dafür seien bereits die vielen nachbarschaftlichen Hilfsangebote.
Gerüchten keinen Glauben schenken
Eindrücklich rief Angela Merkel in ihrer Ansprache dazu auf, sich an die Regeln zu halten. Sie warnte davor, blindlings Gerüchten zu glauben und sich besser aus zuverlässigen Quellen mit Informationen zu versorgen. Demokratie lebe von Mitwirkung. Deutschland stehe jetzt vor einer historischen Aufgabe, die sie nur gemeinsam mit allen Menschen bewältigen könne. „Wir haben den Verlust von Menschenleben selber in der Hand“, sagte die Kanzlerin drastisch.
„Es kommt auf jeden Einzelnen an!“
Der Erfolg in der Eindämmung der Epidemie hänge von der Disziplin jedes einzelnen ab, alle sollten herzlich, aber vernünftig handeln. „Es kommt auf jeden einzelnen an!“, schloss die Bundeskanzlerin.
Eine Antwort
Was gesterrn Frau Dr.Angela Merkel gesagt hat,das ist alles richtig.Man sollte die vorgegebenen Maßnahmen ein halten.Und das ist sehr wichtig.