Der TV Arnsberg ließ sich ein und gründete am 1. März dieses Jahres seine erste Cricket-Mannschaft. „Heike Bienstein wurde angesprochen – aufgrund der Situation, dass genügend Förderer da waren und es für uns finanziell erst mal keine Belastung darstellte, haben wir zugestimmt. (…) Und es ist vielleicht auch eine Chance, auch Deutsche mit einer neuen Sportart zu dieser zu animieren“, so Herbert Gillert, Vorstandsmitglied des TV Arnsberg.
Förderer und Sponsoren der „Arnsberger Löwen“
Es ist der Geschichte der „Arnsberger Löwen“ bereits zu entnehmen, dass sich nicht nur der TV Arnsberg 1861 e.V., der Förderverein Wendepunkt e.V., die Stadt Arnsberg, die Firma Gebro Herwig Haustechnik GmbH oder auch die beiden Lions Clubs (Neheim-Hüsten und Arnsberg-Sundern) engagieren, um Cricket in Arnsberg zu etablieren, sondern insbesondere auch die Deutsche Cricket Union, Organisation Lord´s Taverners und zu guter Letzt auch die Club Cricket Conference aus England.
Das Ziel der DCU, der Lord´s Taverers und auch der NRW Cricket Union liegt klar auf der Hand: Sie möchten Cricket in Deutschland etablieren. Der Titel „Integration durch Cricket“, der immer wieder fällt, birgt jedoch ein viel tiefgründigeres Ziel. „Wir versuchen, uns mit den deutschen Leuten zusammenzubringen – also Kinder, die in Deutschland geboren sind, zum Cricketspielen zu bringen. Das ist auch ein Teil von Integration!“, erklärt Shuja Ahmed, Ligaleiter NRW Cricket Union.
Es geht also weniger um die Art von Integration, wie wir sie bislang sahen, als vielmehr darum, Menschen verschiedenster Herkunft, insbesondere auch in Deutschland geborene Menschen, durch Cricket miteinander zu verbinden. Mr. David Perrin, Club Cricket Conference, brachte es innerhalb seiner Begrüßung auf den Punkt: „Cricket hat eine besondere Kraft, Freundschaften zu schließen und Bindungen aufzubauen – innerhalb der Länder und über Grenzen hinweg!“
Cricket bestenfalls auch in Schulen
Neil Townsend, Ravi Navaratnam und Shuja Ahmed wünschen sich einfach, dass der Sport Cricket in Deutschland Fuß fasst – insbesondere auch als Damensport. „Heike Bienstein“, so Ravi Navaratnam,„kann das schaffen. Sie ist sehr engagiert. Sie könnte eine Damenmannschaft gründen.“
Cricket in Schulen – ebenfalls ein großer Traum der DCU. „Bislang hatten wir leider keinen Erfolg, was die Integration von Cricket im Schulsport angeht“, sagt Ravi Navaratnam. „In der Zusammenarbeit mit Arnsberg könnte sich dies ändern – wir haben bereits mehrere interessierte Schulen!“ Darunter auch die Agnes-Wenke-Sekundarschule, dessen Schulleiter und stellv. Schulleiter, Andreas Schauerte und Thomas Wunderlich, ebenfalls Gäste beim „Tag des Crickets“ waren.
Auch älteren Generationen soll der dynamische Sport nicht vorenthalten werden – hier liegen ebenfalls die ersten Ideen vor, wie Neil Townsend sagt: „Mit einer Übungsanlage – einem Netz – könnten insbesondere auch ältere Menschen vorbeikommen und ein paar Schläge und Würfe üben – zu Zweit. Mit einem Netz geht das. Und wir könnten diesen Leuten dann auch anbieten, an einem Spiel teilzunehmen!“ Ein „Freundschaftsspiel“ zwischen älteren Menschen könnte mit einem Picknick am Rhein in Bonn verbunden werden – der Kreativität, um Menschen zusammenzubringen, sind keine Grenzen gesetzt.
Insgesamt war der „Tag des Crickets“ ein sowohl spannender als auch informativer Tag – für Groß und Klein, Jung und Alt, einfach für alle!
Thora Meißner
- Multimediale Reportage hier