Bessere Chancen für Opfer von Sexualstraftaten

Arns­berg. Die Frau­en­be­ra­tung Arns­berg führt in Koope­ra­ti­on mit dem Arbeits­kreis gegen häus­li­che Gewalt Arns­berg, dem Akti­ons­kreis gegen häus­li­che Gewalt und der Frau­en­be­ra­tung Mesche­de eine Kam­pa­gne zur medi­zi­ni­schen Sofort­hil­fe nach sexu­el­ler Gewalt im Hoch­sauer­land­kreis durch. Die anony­me Spu­ren­si­che­rung ist ein Bau­stein die­ser Kampagne.

Medizinische Soforthilfe und Anonyme Spurensicherung

Obwohl jede sie­ben­te Frau ab dem 16. Lebens­jahr straf­recht­lich rele­van­te For­men sexu­el­ler Gewalt erlebt, suchen die wenigs­ten ein Kran­ken­haus oder eine Arzt­pra­xis für die medi­zi­ni­sche Sofort­hil­fe auf. Scham, Angst vor Rache oder nega­ti­ven Fol­gen, Sor­ge um die Anony­mi­tät und Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird, sind Grün­de dafür. Die Kran­ken­häu­ser in Arns­berg und Bri­lon bie­ten seit 2016 die anony­me Spu­ren­si­che­rung an. Die Betrof­fe­nen von sexu­el­ler Gewalt kön­nen die Tat­spu­ren dort anonym sichern las­sen und erlan­gen die Chan­ce, sich ohne Druck für oder gegen eine Straf­an­zei­ge zu ent­schei­den. Erst­mals wur­de 2016 die­se Mög­lich­keit auch von Frau­en genutzt.

Kampagnen und Fortbildungen

Die Kam­pa­gne zur anony­men Spu­ren­si­che­rung soll Mäd­chen und Frau­en über die Mög­lich­keit der medi­zi­ni­schen Befund­si­che­rung nach sexu­el­ler Gewalt infor­mie­ren. Im letz­ten Jahr wur­den die Fly­er „Medi­zi­ni­sche Sofort­hil­fe nach sexu­el­ler Gewalt“ flä­chen­de­ckend im Hoch­sauer­land­kreis ver­teilt. Um die Mög­lich­keit der anony­men Spu­ren­si­che­rung noch bekann­ter zu machen, star­te­te Anfang des Jah­res eine Pla­kat­kam­pa­gne in allen Arzt­pra­xen, Apo­the­ken, Schu­len und städ­ti­schen Institutionen.

Die Fort­bil­dung „Anony­me Spu­ren­si­che­rung braucht Öffent­lich­keit“ am 21. Juni in Arns­berg bot Fach­leu­ten aus dem Bereich der Sozia­len Arbeit genaue Infor­ma­tio­nen zum Ver­fah­ren der anony­men Spu­ren­si­che­rung und gewann die Teil­neh­men­den als wich­ti­ge Mul­ti­pli­ka­to­ren. Dr. Nor­bert Peters, Chef­arzt der gynä­ko­lo­gi­schen Abtei­lung des Karo­li­nen­hos­pi­tals im Kli­ni­kum Arns­berg, führt im west­li­chen HSK die anony­me Spu­ren­si­che­rung durch und ist ein als Refe­rent der Fort­bil­dun­gen ein unver­zicht­ba­rer Kooperationspartner.

Infokarte im Scheckkartenformat

Jetzt hat die Frau­en­be­ra­tungs­stel­le auch klei­ne Info­kärt­chen im Scheck­kar­ten­for­mat mit den wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen zum The­ma vor­ge­stellt, die in jedes Porte­mon­naie pas­sen. Sie infor­mie­ren über die koope­rie­ren­den Kran­ken­häu­ser und die Bera­tungs- und Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten der Frau­en­be­ra­tungs­stel­len in Arns­berg und Mesche­de und wer­den im gesam­ten Hoch­sauer­land­kreis ver­teilt. Info­ver­an­stal­tun­gen an Schu­len und im Bereich der Jugend­ar­beit sowie Schu­lun­gen in Kran­ken­häu­sern sind geplant.

Die Kam­pa­gne wird geför­dert vom Minis­te­ri­um für Hei­mat, Kom­mu­na­les, Bau und Gleich­stel­lung des Lan­des Nordrhein-Westfalen.

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