Arnsberg. Immer mehr Arbeitnehmer werden wegen Depressionen und anderer psychischer Leiden krank geschrieben: Laut DAK-Gesundheitsreport aus 2013 haben sich zwischen 1997 und 2012 die Fehltage durch derartige Krankheitsbilder mehr als verdoppelt (plus 165 Prozent). Während sich 1997 nur jeder 50. Erwerbstätige wegen eines psychischen Leidens krank meldete, war es im Jahr 2012 jeder 22. Seelenleiden stehen damit bei Krankschreibungen an zweiter Stelle nach Muskel-Skelett-Erkrankungen.
Wenig wahrgenommen und nicht selten missverstanden
Allein an einer Depression leiden in Deutschland rund 4 Millionen Menschen. Dennoch wird sie in der Öffentlichkeit und Arbeitswelt wenig wahrgenommen und nicht selten missverstanden. Die Depression beschreibt eine Stoffwechselerkrankung des Gehirns. Sie ist kein Ausdruck persönlichen Versagens und sie kann jeden treffen: Menschen aller Altersgruppen, Berufe und sozialer Lagen.
„Bei Herzinfarkt hat es sich herumgesprochen, dass es auf jede Minute ankommt. Bei Depression wird immer noch zu lange gewartet. Das gilt insbesondere für Menschen im Berufsalltag. Hier ist es notwendig auch Firmen zu sensibilisieren und zu informieren, wie eine Depression bei Arbeitnehmern erkennbar sein kann und wie mit von einer Depression betroffenen Menschen umgegangen werden sollte“ empfiehlt Dr. med. Manfred Max Hummel, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Klinikum Arnsberg. „Je früher Betroffene professionelle Hilfe erhalten, desto besser sind die Heilungschancen und desto weniger Fehltage entstehen“, so Dr. Hummel weiter.
Am 1. Oktober ist „Europäischer Depressionstag“
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zeit für Gesundheit“ lädt die Klinikum Arnsberg GmbH daher am Dienstag, 30. September um 18 Uhr, dem Vorabend des „Europäischen Depressionstag“, alle Interessierten zu einer kostenfreien Informationsveranstaltung ein. Dr. med. Manfred Max Hummel, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Klinikum Arnsberg, klärt in leicht verständlicher Form über die Ursachen, den Verlauf, die Konsequenzen und die moderne Behandlung des Krankheitsbildes Depression auf. Darüber hinaus werden Praxistipps gegeben, wo und wie man sich in der Region Unterstützung und Hilfe holen kann. Im Anschluss steht Dr. Hummel für Fragen zu Verfügung.
- Termin: 30. September 2014, 18 bis ca. 20 Uhr; Ort: Rittersaal, Altes Rathaus, Alter Markt 19, 59821 Arnsberg