Der Arnsberger Bürgerbus ist der erste im Sauerland, der mit einem Hublift für einen Rollstuhl ausgestattet ist. Er wird dafür eigens nach Frankreich geschafft und umgebaut. Das Fahrzeug kostet gut 65.000 Euro. 55.000 kommen vom Land, der Rest vom Kreis. Für die Haltestellen werden rund 12.000 Euro in die Erde gestellt, wovon der Verein 20 Prozent tragen muss. Das und die laufenden Kosten des Betriebs sollen durch Fahrkartenverkauf, Sponsoren und Haltestellenpatenschaften gedeckt werden. Jeder kann für 250 Euro Haltestellenpate werden und wird auf einem Schild an „seiner“ Haltestelle verewigt. Zudem wird der Bus mit Werbung beklebt.
Ticket ab 1,95 Euro
Ein Ticket im Bürgerbus kostet in der Preisstufe 1 bei der Eröffnung 1,90 Euro, ab der anstehenden Preiserhöhung zum 1. August 1,95 Euro. Obwohl die Bürgerbusroute durch insgesamt vier Preiszonen führt, wird höchstens Preisstufe 2 fällig. Etwas kompliziert wird es beim Umstieg vom Bürgerbus auf den Linienbus oder umgekehrt. Der Bürgerbus erkennt Tickets der RLG an, umgekehrt geht das aber nicht. „Schade, aber das wäre zu kompliziert, weil wir auch noch mit Bahn, Bahnbus und anderen Verkehrsverbünden abrechnen,“ sagt Olaf Teuber, ist aber zuversichtlich, dass die Bürger die für sich günstigste Variante schnell herausfinden. Umsteiger können etwa Tagestickets, Vier-Fahrten-Karten oder auch Monats-Abos nutzen.
Kein Aufnahmestopp für Fahrer
Einen erheblichen Beitrag zu einem kostendeckenden Bürgerbus leisten auch die ehrenamtlichen Fahrer. Michael Breier hätte gern ein gutes Team von zwölf Fahrern. Neun hat er schon, darunter auch einige erfahrene Bürgerbuslenker, die bisher als Arnsberger in Sundern unterwegs waren und jetzt in ihre Heimatstadt wechseln. „Wir freuen uns über jeden, der kommt, einen Aufnahmestopp gibt es nicht,“ sagt Breier und lädt Interessenten zu der ersten Zusammenkunft der Fahrer am kommenden Montag, 11. Mai um 19.30 Uhr im Rathaus ein.
Fahrplanfolder geht in Kürze in Druck
Wer sich für den genauen Fahrplan interessiert, muss sich noch ein wenig gedulden. Der Druck eines Fahrplanfolders ist in Vorbereitung. Ende Mai oder Anfang Juni wird es den Folder und auch Infos zu Linien, Haltestellen und Fahrplan im Internet geben. Fest steht, dass die jeweils zweistündige Tour über beide Linien montags bis samstags am Vormittag zwei Mal gefahren wird, dienstags und donnerstags auch am Nachmittag zwei Mal. Die restlichen Nachmittage werden für Wartung und Reinigung benötigt. Auf die Frage des Planungsausschussvorsitzenden Werner Frin, ob sie sich weitere Bürgerbuslinien in der Stadt vorstellen können, äußerten sich Breier und Teuber eher skeptisch. In Neheim etwa sei bis auf kleine Ausnahmen die Anbindung mit Linienbussen erheblich besser als in den Stadtteilen, in denen jetzt der Bürgerbus an den Start gehe. Und ein Durchziehen der Linie über Niedereimer hinaus bis Alt-Arnsberg habe man in Erwägung gezogen. Doch dass hätte statt eines Zwei-Stunden-Takts einen Drei-Stunden-Takt erfordert und damit das gesamte Projekt unattraktiver gemacht.