Die Künstlerin Ulrike Mohr präsentiert in ihrer Einzelausstellung im Lichthaus Arnsberg eine neue ortsspezifische Installation, welche sich mit gedanklichen Linien und deren Kondensstreifen beschäftigt.
In ihrer Recherche zur Ausstellung hat Ulrike Mohr erkundet, dass das Lichthaus Arnsberg in seiner Entwicklung als eine Einheit aus zwei gleichsam bedeutenden architektonischen Teilen konzipiert wurde: Glaspavillon und Gartenlandschaft (Grünhaus). Während der Pavillon später als Lichthaus Arnsberg bekannt wurde, ist das Grünhaus in seinem Schatten geblieben. Mit dieser Ausstellung sucht Mohr nicht das ursprüngliche Gleichgewicht zwischen Architektur und Natur, sondern baut die Ausstellungssituation radikal um, indem sie die Ausstellung ausschließlich im Gartenteil des Lichthauses realisiert.
1000 Meter Seil
Als Hommage an Walter de Maria bildet die Installation einen Luftkilometer ab. Hin und her strecken sich 1000 Meter Seil in einer Art von Moiré durch den Himmel am Lichthaus. Mal geblendet von der Sonne, mal in Bewegung gebracht durch den Wind, ist die Ausstellung „Balancing Act“ (Seiltanz) zugleich eine Einladung, den Außenraum neu zu erkunden. Die komplexe Komposition verknotet Architektur, Natur und künstlerische Arbeit organisch miteinander. Seile werden zu gedanklichen Linien und poetischen Zeilen und schaffen eine räumliche Zeichnung im Außenraum, die sich mit dem Gang des Frühlings stets verändern wird.