In wenigen Tagen ist es bereits zehn Jahre her, dass der Bebauungsplan für das Wohngebiet mit 140 Bauplätzen rechtskräftig geworden ist. Der östliche Teil des Baugebiets hoch über Neheim ist bereits gut besetzt und hier sind nur noch wenige Bauplätze frei. Doch Bewohner, die mit dem Bus hinunter in die Stadt fahren wollen oder müssen, haben bis zur nächsten Bushaltestelle einen Weg von rund 900 Meter bergab zur Straße Zum Fürstenberg vor sich. Die Arnsberger Stadtplaner hatten sich von Anfang an eine Bushaltestelle im Baugebiet gewünscht, sich bei mehreren Gesprächen mit dem Betreiber der Buslinie Neheim-Ense-Werl, der BRS Westfalenbus, allerdings immer eine Absage geholt. Das Busunternehmen hatte argumentiert, dass mit einem Schlenker durch das Baugebiet die Taktung dieser schnellen Regionallinie nicht eingehalten werden könne. Und ein rechtlicher Anspruch auf eine Busanbindung besteht nicht. Das Unternehmen kann nach wirtschaftlichen Erwägungen über seine Linienführung entscheiden. Als mit zunehmender Bewohnerzahl auch die Unzufriedenheit zunahm, kam jedoch politischer Druck. Die Grünen stellten 2013 den Antrag, die benötigte Bushaltestelle vor den Toren des durch eine Schallschutzwand abgegrenzten Baugebiets an der Durchgangsstraße einzurichten, was den Takt der Busse nicht gefährdet.
Haltebuchten in Beton kosten 77.000 Euro
Bushaltestellen ohne eigene Bushaltebuchten hat der Straßenbaulastträger allerdings aus Sicherheitsgründen abgelehnt. So wurden nun Bushaltebuchten geplant, für die auf der Ostseite auch Grunderwerb nötig wurde. Kein ganz billiges Unterfangen. Inklusive Grunderwerb, Gehwegen und Grabenverrohrung würde eine Herrichtung in Beton 77.000 Euro kosten. Eine Ausführung in Asphalt wäre mit rund 58.000 Euro preiswerter, gilt aber nicht als Stand der Technik. Experten warnen vor der Bildung von Wellen im Asphalt, die abgefräst werden müssten. Der Bezirksausschuss Neheim hatte bereits am Montag abend intensiv über die beiden Alternativen diskutiert und sich einstimmig für eine ebenso wirtschaftliche wie fachgerechte Lösung ausgesprochen. Der Planungsausschuss fasste den Beschluss, 77.000 Euro bereitstellen, wobei die Stadt auf die Zusage des Straßenbaulastträgers setzen kann, der sich mit 15.000 Euro beteiligen will.
Nächstes Thema ist sichere Querung
„Hoffentlich wird das jetzt bald was,“ sagte Werner Frin, verwies zugleich aber auch auf das nächste Problem. Jetzt müsse man auch eine sichere Querung der vielbefahrenen Straße auf dem Schirm haben. Was etwa eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 50 oder 30 angehen, da könne die Stadt nur anregen und bitten, sagte Stadtplaner Thomas Vielhaber. „Der charmanteste Vorschlag wäre sicher ein Versetzen des Ortseingangsschilds“, meinte Werner Frin.