Arnsberg. Zum Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 hat die Stadt Arnsberg auf den alten jüdischen Friedhöfen in Arnsberg, Hüsten und Neheim sowie an der Gedenkstätte auf der Oeventroper Kirchstraße Kränze niedergelegt und der Ereignisse vor 78 Jahren und der Bürger der Stadt gedacht, die in den Folgejahren der NS-Diktatur deportiert und ermordet wurden.
„Die Hetzjagd fand auch in unserer Stadt statt“
Bürgermeister Hans-Josef Vogel sagte in seiner Rede (die sie im Anhang im kompletten Wortlaut finden): „Die Hetzjagd fand auch in unserer Stadt statt. In Oeventrop, in Hüsten und in Neheim. Auch hier bei uns rannten die Opfer um ihr Leben, wurden verlacht, verspottet und gequält. Auch hier sahen Menschen zu, wie andere Menschen, die jahrelang ihre Kollegen, Nachbarn und Freunde gewesen waren, gedemütigt, beraubt, auch verhaftet und deportiert wurden.“ Vogel erinnerte auch an den uns allen als Menschen aufgetragene Kampf für die Einhaltung der Rechte des Menschen. „Die Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938 findet in einer Zeit statt, in der leider wieder Anschläge auf Religionsstätten verübt werden. Nicht staatlich initiiert oder geduldet, sondern als Straftaten vom Staat verfolgt. Allein im ersten Halbjahr 2016 wurden 89 politisch motivierte Straftaten gegen islamische Religionsstätten verübt. Zudem gab es in diesem Jahr bereits rund 800 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in unserem Land.“ Zum Abschluss der vier Gedenkveranstaltungen verlas Jens Hahnwald die bedrückend lange Liste der ehemaligen Bürger der Stadt, die zwischen 1938 und 1945 deportiert und ermordet wurden.
Eine Antwort
Was ist eigentlich aus dem Haus- und Grundbesitz der einstigen jüdischen Arnsberger Mitbürger gewordern?