Von der Wasserentnahmestelle an der Röhr nahe des Forsthauses Reigern legten die rund 50 Einsatzkräfte insgesamt 600 Meter B‑Schläuche, wobei ein Höhenunterschied von 70 Metern zu bewältigen war. Da die Röhr Niedrigwasser führte, musste der Fluss zunächst angestaut werden, um eine für die Wasserentnahme ausreichende Wassertiefe zu gewährleisten. Damit das Löschmittel über eine solch lange Strecke und zudem bergauf transportiert werden konnte, musste eine sogenannte Pumpenreihenschaltung aufgebaut werden. Hierbei wurden in einem zuvor berechneten Abstand insgesamt drei Pumpen in die Förderstrecke eingebaut, die den Druckverlust in der Förderstrecke kompensierten und dafür sorgten, dass das Löschwasser mit einem ausreichenden Druck bis an den Brandort gelangte.
Am höchsten Punkt der Förderstrecke übten die Wehrleute den Bau eines Behelfs-Löschwasserbeckens aus mehreren Steckleiter-Teilen und einer Plane, in welches das Wasser als eine Art Zwischenspeicher gepumpt und von dort aus zum Brandort weiter gefördert wurde. Die Brandbekämpfung erfolgte dann unter anderem mit einem Wasserwerfer, der 1000 Liter Wasser pro Minute auf die Brandstelle abgab und dabei eine Wurfweite von bis zu 48 Metern erzielte.
Auch Ausfall einer Pumpe getestet
Um die Flexibilität der Einsatzkräfte in unvorhergesehenen Problemsituationen zu testen, wurde im Verlauf der Übung der Ausfall einer Pumpe in der Förderstrecke simuliert. Diese musste schnell gegen eine andere Tragkraftspritze ausgetauscht werden, um die Unterbrechung bei der Wasserförderung möglichst kurz zu halten, was der Übungsmannschaft auch gelang.
Neben der Bekämpfung des Waldbrandes bestand ein weiteres wichtiges Übungsziel in dem Aufbau einer effektiven und geordneten Kommunikationsstruktur über Sprechfunk im Zugverband. Denn nur mit einer gut funktionierenden Verständigung der Rettungskräfte kann ein Einsatz schnell und gezielt zum Erfolg geführt werden.
Die abschließende Manöverkritik wurde in gemeinsamer Runde zusammen mit den Angehörigen der Ehrenabteilungen aus Hüsten und Müschede am Müscheder Gerätehaus durchgeführt. „Diese kritische Reflexion des Übungsablaufes ist wichtig, um bestehende Optimierungspotenziale zu ermitteln und künftige ähnlich gelagerte Einsatz-Szenarien dadurch noch effektiver bewältigen zu können,“ so Brandoberinspektor Michael Wiesenthal, der Leiter des Basislöschzugs 5.