
Arnsberg/Neheim. Dementielle Erkrankungen erlangen in der Medizin sowie der Gesellschaft immer mehr Bedeutung. Erkennbare Störungen von Gedächtnis und Merkfähigkeit können dabei vielfältige Ursachen haben und bereiten davon Betroffenen und ihren Angehörigen häufig Ängste und Sorgen. Am Alexianer Klinikum Hochsauerland gibt es seit März eine erste Anlaufstelle für Menschen mit Gedächtnisveränderungen – die gemeinsame Gedächtnisambulanz der Kliniken für Geriatrie sowie Psychiatrie. Sie bietet den Patienten und ihren Angehörigen Zugänge zu adäquater Diagnostik und Therapie sowie zu vielfältigen Beratungsangeboten und verfügt über ein umfängliches Netzwerk. „Damit wird die Versorgung von Patienten mit dementiellen Erkrankungen in der Region deutlich verbessert“, sagt der Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Dr. med. Alexander Gerhard.
Interdisziplinäre Diagnostik und Behandlung
In der gemeinsamen Gedächtnisambulanz beider Kliniken werden Störungen von Gedächtnis und Merkfähigkeit von einem interdisziplinären Team aus Psychiatern, Neurologen, Geriatern sowie Psychologen und Fachkrankenschwestern diagnostiziert, behandelt und begleitet. So können mit einer systematischen Diagnostik und speziellen Tests Ausprägungen und mögliche Ursachen von Gedächtnisstörungen diagnostiziert werden. Über neuropsychologische Tests z.B. werden die Merk- und Konzentrationsfähigkeit sowie Sprachfähigkeit und logisches Denken überprüft. Bei Verdacht auf eine dementielle Erkrankung ermöglicht das Team der Gedächtnisambulanz den unkomplizierten Zugang zu weiteren Diagnoseverfahren sowie gezielt zugeschnittenen therapeutischen Maßnahmen.
Individuelle Beratung für Betroffene und Angehörige
„Die Gedächtnisambulanz macht Betroffenen und ihren Familienangehörigen darüber hinaus individuelle Gesprächsangebote zur Unterstützung in einer besonderen Lebenssituation“, ergänzt der Chefarzt der Psychiatrie, Dr. med. Rüdiger Holzbach.
Ausreichendes Wissen über den möglichen Verlauf einer dementiellen Erkrankung und potentielle Behandlungsmethoden könnten helfen, Verständnis für die Bedürfnisse der Betroffenen bei den Angehörigen zu schaffen. Neben diagnostischen und therapeutischen Fragen können somit direkt sozialmedizinische Aspekte angesprochen und die Unterstützung in der Versorgung thematisiert werden. Die Gesprächsangebote der Gedächtnisambulanz leisten so einen großen Beitrag zur Aufwertung der Lebensqualität für Betroffene und Angehörige.
Kontakt und Anmeldung
Information und Anmeldung zu einem Besuch in der Gedächtnisambulanz am Standort St. Johannes Hospital Neheim des Alexianer Klinikums Hochsauerland, Springufer 7, 59755 Arnsberg sind über die Psychiatrische Institutsambulanz im St. Johannes Hospital bei Melanie Rüth und Sandra Hönnemann möglich: Telefon 02932 – 980 243709.
(Quelle: Alexianer Klinikum Hochsauerland)