Bei dem EU-Förderprogramm Leader sind insbesondere Vereine und Kommunen angesprochen, Projekte im ländlichen Raum anzustoßen und durchzuführen. Wichtig ist, dass die Ideen einen innovativen Charakter haben. „Der Bau eines Vereinsheims zum Beispiel ist zwar eine gute Idee, jedoch nicht in ausreichendem Maße innovativ“, erklärt Morgenbrod. „Gute Beispiele für innovative Projekte aus den Nachbarregionen sind beispielsweise eine Ehrenamtskneipe, eine Ausbildungswerkstatt oder ein Programm zur Integration von türkischen Müttern in Kindertagesstätten.“
Leader-Programm fördert 65 Prozent der Kosten
In seinem Vortrag ging der Regionalmanager auch auf formale Dinge ein. So bekommen die Projektträger über die Leader-Förderung 65 Prozent der Kosten erstattet. Der Eigenanteil in Höhe von 35 Prozent der Kosten kann auch über Arbeitsstunden als so genannte „unbare Eigenleistung“ eingebracht werden. So können viele Projekte unter der tatkräftigen Mithilfe von Ehrenamtlern leichter realisiert werden. Morgenbrod schätzt, dass mit den zur Verfügung stehenden Fördergeldern für Arnsberg, Sundern, Balve und Neuenrade rund 100 Projekte umgesetzt werden können. Denn die Höchstfördersumme liegt bei 250.000 Euro, die durchschnittliche Fördersumme bei 25.000 Euro. Voraussetzung für die Förderung über Leader ist, dass die Lokale Aktionsgruppe des Vereins die vorgetragene Projektidee als förderwürdig einstuft. Die Bezirksregierung Arnsberg prüft den Antrag final und erteilt dann den Förderbescheid.
Anträge bis 2020 möglich
Bis Ende des Jahres 2020 können Projekte beantragt werden. Die Durchführung von Projekten ist sogar bis Ende 2022 möglich. „Es bleibt genügend Zeit, um sich gute Ideen zu überlegen und diese dann umzusetzen!“, resümierte Lars Morgenbrod zum Schluss der Veranstaltung. Er riet: „Verfallen Sie nicht in Hektik, nur weil ihr Nachbardorf vielleicht schon konkrete Ideen hat und erste Projekte startet. Noch besser: Tun Sie sich zusammen und überlegen Sie gemeinsam mit Ihren Nachbarn, ob sie regionale Projekte anschieben können!“
Info
- LEADER ist französisch und steht für: „Liaison entre actions de développement de l’économie rurale“, zu deutsch: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“.
- Die Bürgerregion am Sorpesee mit den Städten Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern ist eine von der EU und dem Land NRW anerkannte Leader-Region.
- Die Region erhält für die nächsten sieben Jahre Fördermittel in Höhe von 3,1 Mio. Euro.
- Inhaltliche Grundlage für die gemeinsame Arbeit ist eine Regionale Entwicklungsstrategie. Sie zeigt insgesamt sechs wesentliche Handlungsfelder auf, in denen über Projekte positive Impulse für die „Bürgerregion am Sorpesee“ initiiert werden sollen, so z.B. für die Bereiche Daseinsvorsorge, Mobilität und Willkommenskultur.
- Die Regionale Entwicklungsstrategie kann unter www.leader-sein.de heruntergeladen werden.
- Koordiniert wird die Arbeit der Leader-Region durch das Regionalmanagement. Interessierte Personen oder Vereine können sich mit Projektideen an den Regionalmanager Lars Morgenbrod wenden:
Lars Morgenbrod, LEADERsein! e.V. „Bürgerregion am Sorpesee“, Regionalmanagement, Hauptstraße 1+3, 58802 Balve, Tel: 02375 9373633 Email: lars.morgenbrod@leader-sein.de, www.leader-sein.de
Fotos: Uwe Tonscheidt