Arnsberg. Verminderte Belastbarkeit, die im Verlauf des Tages noch weiter abnimmt, Kraftlosigkeit oder Doppelbilder beispielsweise beim Fernsehgucken können Hinweise auf Erkrankungen wie Myasthenia gravis oder auch Fibromyalgie sein. Rund um diese Erkrankungen ging es in der Informationsveranstaltung am Donnerstag, 20. November, im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg, wo jedoch der Schwerpunkt bei den Besuchern hauptsächlich auf dem Krankheitsbild der Fibromyalgie lag.
Info-Abend im Bürgerzentrum mit über 70 Interessierten voller Erfolg
Als Referent hatte man Priv. Doz. Dr. Armin Buss, Chefarzt der Neurologie des Klinikums Arnsberg, gewonnen können. Er gab an diesem Abend umfassende Informationen über die typischen Merkmale der Myasthenia gravis und deren Symptome, im Anschluss gab er einen Überblick über das Krankheitsbild der Fibromyalgie. Hier wurde jedoch dann sehr schnell klar, dass sich das zahlreiche Publikum mehr mit Fragen zur „Fibromyalgie“ gewappnet hatte, die Buss beantwortete. Unterstützt wurde er hierbei durch die Gruppenleitungen der Selbsthilfegruppen aus Arnsberg, Schmallenberg und Meschede, die auch die Chance an diesem Abend nutzen, für die Arbeit ihrer Selbsthilfegruppen zu werben. „Ich habe als Leitung der Selbsthilfegruppe Arnsberg im Laufe der letzten Jahre immer wieder von Betroffenen hören müssen, das sich viele Ärzte mit dem Krankheitsbild der Fibromyalgie nicht auseinander setzen wollen. Das führt dazu, dass oftmals, wenn keine konkrete Diagnose gestellt werden konnte, die „Modekrankheit“ Fibromyalgie herhalten muss“ so Heidi Brüggemann.
Selbsthilfegruppe besteht zehn Jahre
„Hier wollen wir mit unserer Arbeit in den Selbsthilfegruppen Abhilfe schaffen. Wir kämpfen für mehr Akzeptanz im Umfeld, insbesondere aber bei den Ärzten und Krankenkassen. Wir möchten uns aber auch bei den Ärzten bedanken, die uns in unserer Arbeit den Rücken stärken, denn nur so kommen wir weiter“ so Brüggemann weiter. In diesem Zuge kündigte sie das zehnjährige Bestehen der Selbsthilfegruppe Arnsberg an, welches im Mai 2015 in der Schützenhalle Oeventrop im Rahmen eines Fibromyalgie-Tages mit vielen Referenten gefeiert werden soll. „Wir versuchen mit diesen Informationsveranstaltungen Betroffene, Angehörige und Interessierte zu informieren. Letztendlich ist aber der Grundgedanke, neue Selbsthilfegruppen im Hochsauerlandkreis ins Leben zu rufen“, so Marion Brasch, Leiterin der AKIS im HSK (Arnsberger Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Hochsauerlandkreis). Auch wenn der Fokus der Veranstaltung auf der Erkrankung „Fibromyalgie“ lag, sollten wir den Bedarf an einem Austausch zu „Myasthenia gravis“ nicht in den Hintergrund rücken“, betont Brasch ausdrücklich. „Gerne unterstützen wir bei einer Gruppengründung und rufen hiermit alle Interessierten an einem Gesprächskreis auf, sich mit unserer Selbsthilfekontaktstelle AKIS im HSK in Verbindung zu setzen“.
Informationen zum Thema gibt es bei der AKIS im HSK, Marion Brasch, Tel.: 02931 9638–105, e‑Mail: selbsthilfe@arnsberg.de.
Foto: AKIS im HSK