Das Buch ist auch ein Gemeinschaftsprojekt der Heimatbünde Arnsberg und Neheim-Hüsten. „Beide waren Feuer und Flamme“, heißt es. Neben dem Stadt- und Landständearchiv hat sich auch Becker Druck als Kooperationspartner mit vielen Ideen eingebracht. „Eine spannende Geschichte, die man nicht jeden Tag hat“, sagt Verlagsleiter Eckhard Schmitz. Von ihm kommt die Idee, ein Wendebuch zu drucken, das nach dem Umdrehen die Graphic Novel „Graf Gottfried – Leben für Arnsberg“ zeigt, die großformatig an den Wänden der Ausstellung zu sehen ist. Eine Verbindung von Print und Augmented Reality, wie sie ihm auf dem Markt bisher noch nicht begegnet sei, so Kleine. Das sei Neuland – und weise vielleicht in die Zukunft des Buches.
Autorinnen betrieben Grundlagenforschung
Graf Gottfried ist nicht nur in Teilen der Ortswappen und in Schul‑, Straßen- und Apothekennamen gegenwärtig, sondern auch in der Neheimer Donatorenfeier und dem Arnsberger Grafenbegängnis, die beiden seit Jahrhunderten ohne allzu große Unterbrechungen gefeiert werden. Diesen beiden Traditionsveranstaltungen und ihrer noch weitgehend ungeschriebenen Geschichte haben sich drei Autorinnen des Buches gewidmet. „Wir haben Grundlagenforschung betrieben“, sagt Inge Lauber-Zelt, die wie ihre Co-Autorin Barbara Köster-Ewald langjähriges und „immer neugieriges“ Mitglied im Neheimer Heimatbund ist. Die beiden haben bei ihren Nachforschungen auch das eine oder andere Döneken aufgetan. So geht es darum, wer bei der alljährlichen Fahrt zum Grafengrab im Kölner Dom mitfahren darf oder muss, ob die Herren einen schwarzen Anzug tragen müssen und wie die Fahrt möglichst kostengünstig für den Stadtsäckel organisiert werden kann. Auch Inga Münstermann, junge Mitarbeiterin des Stadtarchivs, hat in den Archiven gewühlt und so manches Wissenswerte über das Grafenbegängnis zu Papier gebracht.
Optisch und haptisch hochwertig
Es mache Spaß, etwas Schönes und Bleibendes zu drucken, dass nicht so bald im Müll lande, sagt Druckereichefin Christine Becker und berichtet, dass das Buch in neuester Technik auf Naturpapier gedruckt worden sei. Diese Technik, bei der das Papier voll abbaubar sei und die Farbe sofort auf dem Papier trockne, liefere optisch und haptisch ein sehr hochwertiges Produkt und ersetze mehr und mehr den Hochglanzdruck. Den Eindruck, etwas besonderes in der Hand zu haben, unterstreichen auch das quadratische Format und die Farbe Karminrot aus Graf Gottfrieds Wappen, die durch das gesamte Buch führt.
Buch für 19,50 Euro im Handel
Das Buch wurde in einer Auflage von 750 Stück gedruckt, kostet dank des Sponsorings der Sparkasse nur 19,50 Euro und ist ab sofort in den Buchhandlungen der Stadt und in der Ausstellung im Kloster Wedinghausen erhältlich. Mitglieder des Heimatbunds Neheim-Hüsten können es zudem montags von 13 bis 18 Uhr im Fresekenhof erwerben, Mitglieder des Arnsberger Heimatbunds bei der Mitgliederversammlung am 4. Dezember in der KulturSchmiede.
Ausstellung wird eventuell verlängert
Allen Geschichtsinteressierten ist zudem empfohlen, die Ausstellung im Kloster Wedinghausen zu besuchen und sich die Graf Gottfried-App runterzuladen. Der Besuch der Ausstellung sei bisher „ganz gut“, so Michael Gosmann, und derzeit werde überlegt, ob man sie über den 31. Januar 2019 hinaus verlängern könne, nicht zuletzt, weil es einige Anfragen von Schulklassen für Februar-Termine gebe.