Arnsberg/Sundern. Für andere da sein, anderen helfen, anderen die Hand reichen, oder eben einen Stuhl, einen Platz anbieten – all das sind die Gründe der Jugendlichen in Heilig Kreuz, die sich als Jugendcaritas in Arnsberg ehrenamtlich für andere engagieren. „Uns ist es wichtig, dass unsere Gesellschaft uns und unsere Anliegen sieht und wahrnimmt“, so die Jugendlichen, die ganz deutlich und aktiv an einer sozialen Gemeinschaft in unseren Städten und Gemeinden mitgestalten wollen. Die „Stühle der Toleranz“ sind neben dem regelmäßigen ehrenamtlichen Engagement, das die Jugendlichen leisten, ein Projekt, das ihnen am Herzen liegt und bei dem sie auf möglichst vielfältige Unterstützung aus der Bevölkerung hoffen.
Stuhl einst ein Symbol der Herrschaft
„Wussten Sie, dass Sitzen auf Stühlen erst seit dem 18. Jahrhundert normal ist?“, fragt Miriam Lutter, Koordinatorin Marketing & Kommunikation beim Caritasverband Arnsberg-Sundern. „Früher war das Sitzen auf Stühlen besonderen Personen wie Königen und Herrschern vorbehalten, ein Sitzen auf Stühlen hat sich im breiten Bürgertum Europas erst im 18. Jahrhundert etabliert. Selbst zu dieser Zeit gab es dann noch Regeln, zum Beispiel, dass dem Familienoberhaupt, dem Vater, der Stuhl mit besonderen Armlehnen zustand. Heute ist es ein Zeichen von Gastfreundschaft jemandem einen Platz anzubieten – der Stuhl ist in unserer Zeit das Symbol dafür, das Gegenüber zu beteiligen, mit in eine Gruppe zu integrieren oder Schwächeren eine Hilfe anzubieten, einen Platz frei zu machen, für jemanden, der ihn nötiger braucht als man selbst.“
Gemeinsam ein Zeichen für mehr Toleranz setzen
„Wir möchten mit Euch gemeinsam ein Zeichen für mehr Toleranz setzen!“, sind sich die Jugendlichen der Jugendcaritas einig. „Bei unserer Aktion geht es darum, mehr Toleranz im Miteinander unserer Gesellschaft einzufordern. Dabei ist es ganz egal, ob man ein konkretes persönliches Anliegen vertritt oder sich für eine besondere Gruppe, die mehr Toleranz verdient, einsetzen möchte.“
Jugendcaritas ruft zum Mitmachen auf
Der Plan der Jugendlichen ist es, gemeinsam mit der Bevölkerung im Stadtgebiet mindestens 100 alte Stühle bunt oder besonders zu gestalten und diese in der Vorweihnachtszeit mit besonderem Termin und Ort in einer langen Reihe aufzubauen und damit ein Zeichen für mehr Toleranz zu setzen. Die Stühle sollen anschließend an öffentlichkeitswirksamen Punkten – Kindergärten, Schulen, Seniorenhäusern, Bildungsstätten, im Rathaus der Städte Arnsberg und Sundern oder in den Foyers der großen Banken – ausgestellt werden und auch dauerhaft für das Anliegen der Jugendlichen, für mehr Toleranz sichtbar sein.
„Wir freuen uns auf jeden der uns unterstützt, egal ob mit Sachspenden, wie Farben, Pinseln oder Lacken oder mit aktiver Beteiligung durch Gestaltung eines Stuhls“, so Martina Gerdes, ehrenamtliche Koordinatorin der Jugendcaritas. „Auch wer über unser Anliegen spricht und es anderen erzählt, hilft uns weiter! Macht mit und setzt gemeinsam mit uns ein Zeichen.“
Eine Antwort
Das ist eine Aktion die mir sehr gut gefällt. Hoffentlich gibt es viele Menschen die sich beteiligen. Ich wünsche viel Erfolg!