Das hier geplante KuBIZ soll Raum schaffen für die Unterbringung der Arbeitsgruppe Menschen auf der Flucht und für das Bürgernetzwerk Flüchtlingshilfe sowie für das neue Ehrenamtsbüro. Auch Jugend- und Kulturbüro könnten aus dem Rathaus hierhin umziehen. Ihre Gebäude verlassen und hierhin umziehen sollen auch Volkshochschule und Stadtbibliothek. Ein neues Begegnungszentrum für Ausstellungen und Workshops mit angeschlossenem Café könnte zudem die Stadtgalerie und das Heinrich-Lübke-Haus in Enkhausen überflüssig machen. Für den Idealfall, also dass rund 2 Mio. Euro Fördermittel aus Düsseldorf kommen, und dass die Stadt den Mietvertrag für die Stadtgalerie nicht verlängert und die Gebäude von VHS, Bücherei und Heinrich-Lübke-Gedenkstätte abgibt, errechnete Schelle auf 25 Jahre eine Einsparung von knapp 1,5 Mio. Euro, also jährlich rund 52.000 Euro. Zudem müsse die Stadt Sundern dann fast keine Fremdmittel aufnehmen.
Alte Johannesschule und H.-Lübke-Gedenkstätte sanierungsbedürftig
Insbesondere von der Stadtgalerie, wo im Herbst diesen Jahres eine Verlängerung des Mietvertrags ansteht, würde sich die Stadtverwaltung offensichtlich liebend gerne trennen. Schelle bezifferte die Kosten für diese Anmietung für die nächsten 25 Jahre auf 1,4 Millionen Euro und dabei sei die nachdrücklich angekündigte Mieterhöhung noch nicht einmal berücksichtigt. Zudem nannte sie die bisherige Zusammenarbeit mit dem Vermieter nicht zufriedenstellend. Die Aufwendungen für Heinrich-Lübke-Gedenkstätte und Alte Johannesschule (VHS) bezifferte Schelle auf 358.000 und 794.000 Euro, wobei noch jeweils 200.000 Euro für dringenden Sanierungen erforderlich seien. Gegengerechnet werden müssten eventuelle Abrisskosten in Enkhausen und ein Wohnungsbaudarlehen für die Alte Johannesschule, wo es sechs Wohnungen gebe, die derzeit alle mit Flüchtlingsfamilien belegt seien. Für das Bibliotheksgebäude mit seinen über 500 Quadratmeter Fläche setzte Schelle 1,1 Mio. Euro an Kosten an. Dieses Gebäude sei nicht sanierungsbedürftig, dafür aber nicht komplett barrierefrei, was sich aus Platzgründen auch nicht ändern lasse.
RP-Lob für inhaltliches Konzept
Die anderen Möglichkeiten zeigten abgestuft geringere Einsparungen. Aber auch ohne Landeszuschüsse und ohne Abgeben der städtischen Gebäude errechnete die Kämmerin noch jährliche Einsparungen von über 11.000 Euro. Unter den Politikern im Ausschuss gab es zahlreiche Fragen zu einzelnen Punkten und insbesondere auch zu den Gebäudeabschreibungen. Am Ende bestand Einigkeit, die Zahlen weiter zu studieren und bis Ende des Monats abzuwarten, wenn aus Düsseldorf ein Signal erwartet wird, ob mit den Landesmitteln aus dem Sonderprogramm zu rechnen ist. Ursula Schelle zeigte sich zuversichtlich, dass die Förderung kommt und sie dann nicht mehr in so vielen Varianten rechnen muss. Bei der Bezirksregierung in Arnsberg jedenfalls sei der Förderantrag aus Sundern, den sie inzwischen um die neuen höheren Kosten ergänzt habe, wegen seines sehr guten inhaltlichen Konzepts gelobt worden.
Nachbarn begrüßen, wenn Leben in die Bude kommt
Bürgermeister Brodel teilte den Politikern mit, dass ihm von Nachbarn Zustimmung zum Projekt der Stadt signalisiert worden sei. Das Haus der Wohnkultur begrüße, wenn leben in die Bude komme und man nicht mehr gegen die Wand heizen müsse und auch SKS sei froh. Auf Nachfrage erklärte Brodel, dass eine gewerbliche Untervermietung städtischer Flächen aus seiner Sicht eher ausgeschlossen sein werde. Er bestätigte, dass der Fensterbauer wegen zu langen Freistands der Fenster keine Gewährleistung mehr gebe. Die Kämmerin sagte auf Nachfrage, dass man die Unterbringung des Stadtmarketingbüros im KuBIZ aus dem Förderantrag herausgenommen habe, da sie nicht förderfähig sei. Ein Umzug des Stadtmarketings und eine andere Nutzung der Immobilie seien aber weiter möglich.
3 Antworten
Ach, dass ist ja interessant, mal wieder erfahren die Teileigentümer aus dem Internet, was nebenan mit dem Teileigentum der Gastwelten passieren soll … leider wurde mit uns bisher nicht über das Vorhaben gesprochen und “ das Leben in die Bude kommt “ war sicherlich nicht auf die neuste Idee
“ KuBiz “ bezogen. Da hier das Haus der Wohnkultur als Nachbar genannt wird, kann ich mich nicht erinnern, dass ich eine Zustimmung zu diesem “ Projekt “ signalisiert habe ?? Wir haben unsere Meinung dazu, die wir im Kreise der Teileigentümer besprechen werden … .
Peter Flügge – Inhaber Haus der Wohnkultur
Zur Erinnerung:
Die Stadt Sundern befindet sich in der Haushaltssicherung! In diesem Rahmen wurden und werden den Kulturtreibenden Musik‑, Gesang- und Theatervereinen, den Sportvereinen, den Schützenbruderschaften, den Dorfringen seit Jahren die Zuschüsse gekürzt und teilweisse auf null gestrichen. Straßen weden seit Jahren nicht mehr instand gesetzt, in Schulen werden Klassenräume durch Eltern renoviert, Grundschulen werden geschlossen. Die Liste lässt sich beliebig ergänzen…!
Und nund werden auf einmal Millionen für ein Kultur‑, Bildungs- und Integrationszentrum locker gemacht um anscheinend hauptsächlich Fremde in unsere Gesellschaft zu integrieren!? Wo kommt das Geld aufeinmal her? Die Kämmerin suggeriert Einsparungen, verschweigt aber offensichtlich die wahren Folgekosten für in der Folge an anderer Stelle leer stehende, unverkäufliche Immobilien.
Und warum gibt es einmal eine Bereitschaft zum investieren, die in den letzten Jahren hinsichtlich unserer eigenen Kultur und Infrastruktur immer gefehlt hat und noch fehlt?
Letztlich ist zu befürchten, dass dringend notwendige Projekte und Sanierungsfälle auf den Dörfern zugunsten einer in Sundern zentralisierten Willkommenskultur auf der Strecke bleiben!
Wenn unsere Verantwortlichen das wollen, bin ich mal auf die kommenden Wahlen gespannt, wenn tatsächlich alle Bürgern dieser Stadt die Folgen dieser Politik realisiert haben: Nämlich persönliche Mehrkosten und Nachteile in nicht unbeträchtlicher Höhe zugunsten einer verfehlten Politik.
Die Aussage dass alle sechs Wohnungen in der Alten Johannisschule von Flüchtlingen belegt sind ist nicht korrekt.Es sind mal gerade zwei!! Soll hier vielleicht der Eindruck vermittelt werden dass es keine Mieteinnahmen gibt?