Arnsberg. „Kinder von Damals“ – das Theaterprojekt des Arnsberger Teatron-Theaters über Kindheitserinnerungen an den Krieg und die Nachkriegszeit, feiert am Freitag, 28. November seine Premiere in der KulturSchmiede. Die Premierenvorstellung ist bereits ausverkauft. Karten für die Folgevorstellungen am Samstag, 29. und Sonntag, 30. November jeweils um 20 Uhr und am Montag, 1. Dezember um 16 Uhr in der KulturSchmiede gibt es im Vorverkauf in den Stadtbüros.
Die Perspektive des Kindes
„Zertretet die Gänseblümchen nicht! … die schönen Gänseblümchen, die nichts dafür konnten, dass wir um unser Leben liefen und dass Krieg war und dass die Front immer näher kam… “ ist ein Zitat aus „Kinder von Damals“. Es ist die Perspektive des Kindes, das den Krieg und die Nachkriegszeit zwar erlebt hat, aber das Erlebte oft nicht in seine kindliche Erfahrungswelt einordnen konnte, die das Theaterprojekt „Kinder von Damals“ in den Mittelpunkt stellt. Sätze tauchen auf wie „An Angst kann ich mich eigentlich nicht erinnern…schon an Bombennächte, die Sirenen, den Bunker… aber Angst?“, oder Fragen, die von den Erwachsenen oft nicht beantwortet wurden, wie „Meine Mutter sagt: Das sind Invaliden. Wo kommen sie nur her, was ist ihnen passiert, warum so viele?“
Theatercollage aus Berichten von zehn Zeitzeugen
Zehn Männer und Frauen im Alter von 60 bis 74 Jahren haben ihre Erinnerungen an den Krieg und die Nachkriegszeit wieder zum Leben erweckt. Oft brauchte das Mut und brachte Schmerzvolles hervor, aber auch Erstaunen über das Vermögen der Kinder, trotz Bedrohung und Krieg die Geborgenheit in der Familie zu erleben, kindliche Freiräume zu schaffen, in denen auch Spiel und Freude möglich war. Über allem aber stand immer die Frage „Was hat das alles nur mit uns gemacht?“ Das Teatron-Team hat alles Erzählte und Aufgeschriebene dokumentiert, bearbeitet und zu einer Theatercollage montiert, die die Zuschauer einlädt, in die Erfahrungswelten der „Kinder von Damals“ einzutauchen. Viele Ältere werden ihre eigene Vergangenheit gespiegelt sehen, die Jüngeren aber haben die Chance, Zeitzeugen zu erleben, die über ihre bewegenden Erfahrungen aus Krieg und Nachkriegszeit berichten – und das ohne erhobenen Zeigefinger, dafür aber mit um so mehr Engagement und positiver Lebenseinstellung.
Wiederaufnahme im April 2015
- Es wirken mit: Doris Braukmann, Norbert Baumeister, Ingrid Dormann, Uwe Künkenrenken, Anne Mannstein, Eva Reuss-Richter, Peter Sauer, Erika Taplick, Brigitte Uebel, Ilka Wolter
- Regie: Yehuda Almagor; Dramaturgie: Ursula Almagor; Choreographische Mitarbeit: Manuel Quero, Illustration und Plakatdesign: Daniel Almagor
- Karten (10 €/ ermäßigt 7 €): Stadtbüros Arnsberg 02931 893‑1143 und Abendkasse KulturSchmiede, Apostelstr. 5, 59821 Arnsberg
- Wiederaufnahme: Dienstag, 21., Mittwoch, 22. und Donnerstag, 23. April 2015, jeweils um 19 Uhr.
- Weitere Informationen unter www.teatron-theater.de