Nach seiner Rückkehr aus Magdeburg startete Klaus Kayser in Arnsberg mit Schwester Boromäa und Pfarrer Kuschnik die Hospizbewegung. 1998 wurde an der Hellefelder Straße das erste stationäre Hospiz eröffnet, 2006 zog dies in die neuen Räumlichkeiten, in denen nun Jahr für Jahr rund 100 Menschen sterben. „Genau so wichtig, wie es für einen jungen Menschen ist, seinen Wert zu erfahren, um in der Lage zu sein, das Leben zu meistern, ist es auch am Ende des Lebens, zu erfahren, dass das Leben nicht umsonst und wertlos war,“ ist Kaysers Überzeugung. Es sei ganz toll, zu erleben, was eine solche Werterfahrung mit einem Menschen mache. Um das zu erreichen, gehöre ein bewusstes aktives Zuhören dazu, aber auch die eigene Nasszelle in jedem Zimmer des stationären Hospizes, damit die Erfahrung der Abhängigkeit nicht allzu sehr das Selbstwertgefühl beeinträchtige. Die Botschaft seines Buches sei es, so Kayser, anderen Menschen zu sagen, es ist gut, dass es Dich gibt, und in der Lage zu sein, das auch authentisch zu tun.
Jeder bestimmt selbst, was er für das Buch bezahlt
Das in einer Auflage von 1000 Stück gedruckte Buch gibt es nicht zu kaufen. Es ist aber in der Buchhandlung Houtermans und im CAB-Bücherstudio ab sofort erhältlich, wobei den Interessenten gesagt wird, dass sie den Preis selbst bestimmen können. Ein Überweisungsbeleg zugunsten der Hospizstiftung liegt jedem Buch bei. Erhältlich ist das Buch auch im Arnsberger Stadtarchiv, denn es gehört als Band 38 zur Städtekundlichen Schriftenreihe der Stadt Arnsberg. Und die Hospizstiftung werde das Buch nutzen, um Unterstützern ein Dankeschön zu sagen, dann aber ohne die Zahlkarte, so Ernst-Michael Sittig.
Hospizarbeit braucht 300.000 Euro im Jahr
„Meine Hoffnung ist, die Menschen davon zu überzeugen, dass dort, wo sie leben, eine solche Einrichtung vorhanden sei muss und sie dafür mitverantwortlich sind“, sagt Kayser. Der Hospizdienst dürfe nicht von Launen gelegentlicher und zufälliger Spender abhängig sein und der Caritasverband könne nicht auf den Kosten sitzen gelassen werden, denn dann würde er 300.000 Euro Miese im Jahr machen. So viel koste die Hospizarbeit in Arnsberg und Sundern, wenn man nicht wolle, dass Menschen auf der letzten Strecke ihres Lebens nur entsorgt werden.