Arnsberg. Diskussion um die Schulstandorte in Arnsberg erreicht die Blickpunkt-Redaktion folgender „Offener Brief an die Fraktions Vorsitzenden der CDU und der Grünen, Herrn Klaus Kaiser und Frau Verena Verspohl“ (wobei Verena Verspohl zwar Ortsverbandssprecherin, aber nicht Sprecherin der Ratsfraktion der Grünen, sondern nur deren Mitglied ist):
Sehr geehrter Herr Kaiser, sehr geehrte Frau Verspohl,
als Vater eines von der Diskussion betroffenen Schülers der Realschule am Eichholz habe ich an der öffentlichen Anhörung in der Theodor-Heuss-Schule (THS) am 19. 02. 2015 teilgenommen. Ich hatte den Eindruck, dass sich Ihre beiden Fraktionen bereits im Vorfeld mit dem Gedanken an die Verlegung der THS nach Hüsten – und dem damit verbundenen Umzug der Realschüler in die Räume der THS – angefreundet haben. Daher möchte ich Sie an dieser Stelle noch einmal bitten, das Pro und Contra eines möglichen Umzuges sorgfältig abzuwägen.
Ihr – meines Erachtens einziges an diesem Abend vorgebrachte – Argument, dass nur eine Zusammenlegung aller auslaufenden Hauptschulen im Großraum Arnsberg allen Hauptschülern optimale Bildungschancen ermögliche, ist zum einen objektiv nicht nachvollziehbar. Zum anderen wird mit diesen Überlegungen den Wünschen der 160 Hauptschüler, die sich schließlich für den Erhalt ihrer Schule am Standort Arnsberg aussprechen, in keiner Weise Rechnung getragen. Im Übrigen wäre ein Umzug von Arnsberg nach Hüsten und dem damit verbundenen „Schulkarussel“ weder aus ökologischer und ökonomischer, noch aus bildungspolitischer Sicht akzeptabel und sinnvoll und kann somit politisch nicht gewollt sein. Desgleichen würde er vor dem Hintergrund, dass von den betroffenen Schulen hinreichend umsetzbare Konzepte für die Standorterhaltung vorliegen, die die Interessen aller Beteiligten, auch die der Sekundarschule, berücksichtigen, ad absurdum geführt. Gleichermaßen sollte berücksichtigt werden, dass es sich hier um einen Übergangszeitraum von nur noch drei Jahren handelt.
Und letztlich bitte ich Sie, Herr Kaiser und Frau Verspohl, nicht nur an die negativen Auswirkungen einer solchen Entscheidung auf die betroffenen, bis jetzt sehr motivierten jungen Menschen zu denken, sondern auch an Ihre eigene, nachhaltige politische Glaubwürdigkeit. Daher möchte ich abschließend meinen Sohn zu Wort kommen lassen: „Ein Schulhalbjahr mussten wir unseren naturwissenschaftlichen Unterricht unter katastrophalen Umständen in Behelfs-Containern ohne jegliche Ausstattung durchführen. Man hatte uns versprochen, dass wir danach in den neu gebauten Räumen unseren Unterricht wieder aufnehmen und dort auch die letzten Jahre verbringen können. Und nun sollen wir wieder woanders hin. Bitte geben Sie uns nicht das Gefühl, Schüler 2. Klasse zu sein, und halten Sie sich an den Ratsbeschluss, der uns die planmäßige Beendigung unserer Schulzeit am Standort Arnsberg zusichert..
Mit freundlichen Grüßen
Aribert Topp, Am Alten Kloster 27 a, 59823 Arnsberg