Eigentlich, so sagte Peter Rottler, habe er auf das FOC-Projekt in Werl gar nicht zu sprechen kommen wollen. Aber weil er und das Aktive Neheim „keine neue Stadt vor unserer Stadt wollen“, tat er es doch. Er kenne inzwischen keinen mehr, der für dieses Projekt sei, sagte Rottler. 21 Nachbargemeinden Werls hätten sich klar gegen das FOC ausgesprochen, das Gutachten der IHK sei eindeutig negativ und inzwischen rumore es auch im Werler Einzelhandel. Bei einer Sondersitzung der Werler Werbegemeinschaft am Montag wollten sich auch deren Mitglieder gegen das FOC aussprechen, gab er neueste Informationen weiter, um das Thema dann auch schnell wieder zu verlassen.
Vogel-Kritik: FOC-Planer suchen die rechtliche Lücke
Auch Bürgermeister Vogel ging kurz auf das Projekt ein. er forderte dazu auf, auf die Zukunft der lebendigen Stadt zu setzen statt auf eine Kunstwelt auf der Grünen Wiese. Und er stellte klar fest. „Das geltende Recht lässt dieses Vorhaben nicht zu.“ Die Planer des FOC kritisierte er scharf, weil sie bewusst darauf setzen würden, eine rechtliche Lücke zu finden und zu nutzen.
Lebendig, digital und barrierefrei
Zu den Ideen des Aktiven Neheims zur Gestaltung des Neheimer Markts äußerte sich Vogel positiv. Er wolle eine lebendige Stadt, eine Stadt als Treffpunkt, in der gelebt und geliebt werde. Auch die Initiative „Buy Local“, der das Aktive Neheim beitreten will, lobte er. Es sei wichtig, da zu kaufen, wo es der eigenen Identität entspreche. Wichtig sei aber auch die digitale Stadt. „Sie müssen auf das Handy-Display des jungen Kunden kommen,“ sagte er den Neheimer Händlern. Als dritten Punkt nannte Vogel die Stadt des langen Lebens. Wichtig sei hier, die Mobilität zu verbessern und Barrierefreiheit herzustellen. Abschließend bat Vogel um Unterstützung beim gemeinsamen Auftritt aller Arnsberger Stadtteile. Das sei enorm wichtig, weil die Stadt in unwahrscheinlichem Wettbewerb mit anderen Städten stehe. „Wir verspielen etwas, wenn wir weiter die unterschiedlichsten Darstellungen nutzen,“ sagte er. Und in einem Nebensatz merkte er an, dass die Entwicklung des neuen Arnsberg‑A nur ein Mini-Budget gekostet habe.
Lob für konsequentes Modernisierungsprogramm
In seiner Würdigung von Peter Rottler stellte der Bürgermeister zunächst dessen unternehmerische Erfolge heraus, den Aufstieg unter die Top 10 der deutschen Optiker. Dies wäre, so Vogel, nie gelungen, wenn Peter Rottler nur in Neheim geblieben wäre und wenn er nicht die Chancen von Synergien erkannt hätte. Und er erinnerte an das Jahr 1989, als Peter Rottler den Vorsitz der Werbegemeinschaft übernahm, die damals noch „Wir in Neheim“ hieß und neben sich noch drei andere Interessengemeinschaften von Oberstadt, Mendener Straße und Apothekerstraße hatte. „Eine Situation, die nur rein zufällig an die Gegenwart in anderen Ortsteilen erinnert“, so Vogel. Mit einem großen Modernisierungsprogramm, mit neuem Namen und erneuertem werblichen Auftritt, mit eigenverantwortlichen Arbeitsgruppen und mit Citybüro und Citymanager, mit dem neuen Motto „Fördern, nicht nur fordern“ und mit einer kritisch-kooperativen Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung habe Rottler das Aktive Neheim zu einem Erfolg geführt, den man heute recht deutlich erleben könne, sagte Vogel. „Ein Erfolg, von dem das Allgemeinwohl der gesamten Stadt profitiert hat.“ Vogel schloss mit einem „sehr, sehr großen Danke“ an Peter Rottler, „für ein immer wieder sich erneuerndes Aktives Neheim, für gutes Zusammen-Handeln“, aber auch „für 25 Jahre auf die Nerven gehen“.
Scheidt: „Peter ist ein Guter!“
Rottlers Vize Herbert Scheidt hatte Rottlers Rolle als Antreiber, Motivator und Stratege herausgestellt und mit den Worten geschlossen: „Peter ist ein Guter!“ Scheidt war zuvor ebenso wie Schatzmeister Gerd Hagedorn von der Versammlung einstimmig im Amt bestätigt worden. Peter Rottlers Amtszeit als Vorsitzender reicht noch bis zum nächsten Jahr. Ob der Zeitpunkt, an dem er sich „mehr seinen Hobbys widmet“ und das Amt an „den besten 2. Vorsitzenden, den er sich vorstellen kann“, übergibt, lies er an diesem Abend offen.