Arnsberg. Mit zwei Wahlen, die ohne lange Diskussion in wenigen Minuten über die Bühne gingen, begann die erste Ratssitzung des neuen Jahres. Margit Hieronymus, SPD-Ratsfrau aus Hüsten, wurde zur neuen stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt. Und Peter Bannes, seit 2011 Stadtkämmerer und als Beigeordneter zweiter Mann in der Stadtverwaltung, wurde für eine weitere achtjährige Amtszeit wiedergewählt. Blumen gab es auch für Ewald Hille aus Bruchhausen, den bisherigen zweiten stellvertretenden Bürgermeister, der nach 31 Jahren im Rat sein Mandat an Frank Neuhaus übergeben hat.
Viele Blumen, aber auch Gegenstimmen
Als zweitstärkste Fraktion hatte die SPD Margit Hieronymus als zweite Stellvertreterin des Bürgermeisters vorgeschlagen. Gegenkandidaten gab es keine. In geheimer Wahl bekam Margit Hieronymus 38 Stimmen. Fünf Ratsmitglieder stimmten mit Nein. Die Gewählte dankte für das Vertrauen und die vielen Blumen im Frühling. Neben Bürgermeister Ralf Paul Bittner und ihrer eigenen SPD-Fraktion gratulierten auch CDU, Grüne und FDP mit bunten Sträußen. Sie freue sich auch auf die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit dem anderen Stellvertreter Peter Blume zum Wohle der Arnsberger Bürger, sagte Hieronymus. Die Stellvertreter vertreten den von den Bürgern direkt gewählten Bürgermeister vor allem bei repräsentativen Aufgaben, notfalls aber auch bei der Leitung der Ratssitzung.
Weiter engagiert für Finanzausgleich
Noch schneller ging die Wahl des Beigeordneten, denn hier wurde offen gewählt. Peter Bannes wurde bei einer Gegenstimme (AfD) und drei Enthaltungen (AfD, 2 Linke) bis 2027 als Beigeordneter gewählt. Verbunden damit ist nach Ablauf der ersten achtjährigen Amtszeit eine Beförderung in die Besoldungsgruppe B 4. Er freue sich auf die vielen weiteren gemeinsamen Jahre, sagte Bürgermeister Bittner, als er seinem alten und neuen Stellvertreter in der Stadtverwaltung als erster gratulierte. Auch er freue sich riesig, sagte Bannes und kündigte an, dass er sich weiter engagiert für ausgeglichene Finanzen der Stadt einsetzen werde. „Nicht als Selbstzweck, sondern damit Arnsberg lebenswert und zukunftsfähig bleibt.“
„Ein bißchen Zeitenwende“
„Wir erleben ein bißchen eine Zeitenwende im Rat“, sagte der Bürgermeister, als er Frank Neuhaus als neues Ratsmitglied begrüßte und Ewald Hille, der erstmals seit 31 Jahren nicht im Rund der Ratsmitglieder, sondern im Zuschauerraum saß, verabschiedete. Er müsse sich ein wenig Zeit nehmen, um eine herausragende Persönlichkeit zu würdigen, die in über drei Jahrzehnten unter anderem als Ausschussvorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender, vor allem aber auch als Vertreter seines Bruchhausen Hervorragendes geleistet habe. Ewald Hille sei immer ganz nah am Menschen und ansprechbar gewesen, habe sich auch bei Konflikten nie aus der Verantwortung gezogen. „Dieser Abschied fällt schwer“, so Bittner.
„Ein Urgestein“
„Es war eine wunderbare Zeit und für mich immer etwas besonderes, hier im Rat dazu zu gehören“, sagte Hille und wünschte seinem Nachfolger und allen Ratsmitgliedern „viel gesunden Menschenverstand für gute Entscheidungen in der Zukunft“.
Auch Peter Blume (CDU) würdigte Ewald Hille. Dieser habe sich das Prädikat Urgestein redlich verdient. Auch in seiner CDU sei in Strategiedebatten schon der Satz gefallen: „Macht es so wie Ewald Hille in Bruchhausen!“ Vor Ewald Hille habe die CDU den Wahlkreis Bruchhausen immer gewonnen, seit Ewald Hille dort kandidierte, nie mehr.