Mit dem historischen Postbus quer durch Arnsberg

Arns­berg. Mit einem ori­gi­nal Schwei­zer Post­bus kön­nen Stadt­bumm­ler beim Arns­ber­ger Herbst­sonn­tag die Wege zwi­schen den Ver­an­stal­tungs­or­ten und Ein­kaufs­be­rei­chen ver­kür­zen. Der sorg­fäl­tig restau­rier­te Post­bus fasst ins­ge­samt 27 Fahr­gäs­te und pen­delt regel­mä­ßig zwi­schen Mode­haus Cru­se und dem Neu­markt. Am Guten­berg­platz, in der Cle­mens-August-Stra­ße und im Bereich Brü­cken­platz kön­nen Fahr­gäs­te immer wie­der zu- und aussteigen.

Ab 1951 Einsatz in Lugano und Graubünden

2014.09.23.Arnsberg.HerbstDer his­to­ri­sche Bus ist ein ech­ter Hin­gu­cker und wur­de vom Ver­kehrs­ver­ein Arns­berg für die­se Fahr­ten ent­deckt und durch Mode­haus Cru­se ange­mie­tet. Der 65 PS star­ke Motor vom Typ CR1D treibt den mit einem Voll-Schie­be­dach aus­ge­rüs­te­ten Bus an. 1951 wur­de der klei­ne Bus erst­ma­lig für den Stra­ßen­ver­kehr zuge­las­sen. Sta­tio­niert war er bei den Post­au­to­be­trie­ben Luga­no. Bis 1976 war er mit dem Kenn­zei­chen P – 22038 für die PTT im Ein­satz. Zunächst fuhr er regel­mä­ßig in der Gegend von Luga­no. Spä­ter war er haupt­säch­lich im Raum Grau­bün­den unterwegs.

Als Wohnmobil in Asien  und 15 Jahre Dornröschenschlaf

Sein zwei­tes Leben war das eines Wohn­mo­bils. Dazu wur­de er von einem Wel­ten­bumm­ler umge­baut und für Fern­rei­sen fit gemacht. Sei­ne Fahr­ten führ­ten ihn ab 1979 bis in den Nahen Osten. Er sah Län­der wie Syri­en, den Irak, Afgha­ni­stan, Ägyp­ten sowie Indi­en und Paki­stan. Wäh­rend der Fern­tou­ren mach­te der klei­ne 4‑Zy­lin­der-Motor nie Pro­ble­me. Der Bus wur­de zwar öfter im Dreck ver­senkt, kam aber dank einer Seil­win­de immer wie­der in Fahrt. Mit­te der Acht­zi­ger Jah­re war dann die Wohn­mo­bil­kar­rie­re des Bus­ses auch Geschich­te. Er ver­schwand in einem Schopf, um dort für fünf­zehn Jah­re in einen Dorn­rös­chen­schlaf zu ver­fal­len. Ein bus­be­geis­ter­ter Samm­ler küss­te ihn wie­der wach. Nach andert­halb Jahr­zehn­ten Stand­zeit wur­de eine Bat­te­rie ein­ge­baut und nach zwei Minu­ten Start­ver­su­chen lief der Motor wieder.

Bus wieder mit Original-Postleder ausgekleidet

Besag­ter Samm­ler restau­rier­te den Bus anschlie­ßend kom­plett. Dazu gehör­te auch die Anfer­ti­gung neu­er Sit­ze. Irgend­wie hat er dann aber die Lust an sei­nem Fahr­zeug doch ver­lo­ren und ver­kauf­te ihn im Jahr 2003 an einen ande­ren Samm­ler. Der war mit den vor­ge­nom­me­nen Arbei­ten nicht unbe­dingt ein­ver­stan­den, ent­spra­chen sie doch nicht sei­nen hohen Anfor­de­run­gen an die Ori­gi­na­li­tät und Vor­bild­treue. Er benö­tig­te ein wei­te­res hal­bes Jahr, um den Bus in den heu­ti­gen Zustand zu ver­set­zen. Dazu demon­tier­te er die Bestuh­lung, leg­te den Bus kom­plett mit Kork­bo­den aus und ver­klei­de­te die Wän­de mit Post­le­der, was dem Ori­gi­nal­zu­stand ent­spricht. Nach­dem die Sit­ze erneut ein­ge­baut waren, ent­sprach der Bus wie­der dem Auslieferungszustand.

Stadt­fahr­ten mit dem his­to­ri­schen Post­bus fin­den am 28. Sep­tem­ber zwi­schen 13 und 18 Uhr statt.

 

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