Mit gutem Beispiel voran: RP spart mit LED-Leuchten 60 Prozent Stromkosten

Arns­berg. „Die bes­te Ener­gie ist die nicht ver­brauch­te Ener­gie“ – das war der Leit­fa­den beim 10. Arns­ber­ger Ener­gie­dia­log, dies­mal zum The­ma „Erneu­er­ba­re Ener­gien und Ener­gie­ef­fi­zi­enz in öffent­li­chen Gebäu­den“. Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Gerd Bol­ler­mann appel­lier­te dort an die Kom­mu­nen, die Ein­spar­po­ten­zia­le aus­zu­schöp­fen. „Stei­gen­de Ener­gie­prei­se zwin­gen uns alle, Ener­gie­ef­fi­zi­enz stär­ker in den Fokus zu neh­men – ob in pri­va­ten oder in öffent­li­chen Haus­hal­ten“, so Bollermann.

Selbst klei­ne Kom­mu­nen in Süd­west­fa­len mit nur 30.000 Ein­woh­nern hät­ten für ihre Gebäu­de Ener­gie­kos­ten pro Jahr von fast einer Mil­li­on Euro zu tra­gen. Hier sei­en Ener­gie­ef­fi­zi­enz­maß­nah­men loh­nend. Und im Zuge des Kon­junk­tur­pa­kets II sei bereits vie­ler­orts deut­lich gewor­den, dass durch die Sanie­rung öffent­li­cher Gebäu­de (z.B. Schu­len) Kos­ten­sen­kun­gen von bis zu 40 Pro­zent erreich­bar seien.

Hohe Fördermittel, die nur wenige Kommunen und Kreise nutzen

Die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg infor­mier­te beim Ener­gie­dia­log am Mon­tag, 9. Dezem­ber rund 70 Ver­tre­ter aus Kom­mu­nen des Regie­rungs­be­zirks über För­der­instru­men­te. Beim Pro­gramm progres.nrw – mit den Bau­stei­nen Markt­ein­füh­rung, Inno­va­ti­on und Kraft-Wär­me-Kopp­lung (KWK) – ist sie NRW-weit Bewil­li­gungs­be­hör­de. Das­sel­be gilt für das Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tem „Euro­pean Ener­gy Award“ (eea). Rund 5 Mio. Euro hat die Abtei­lung für Berg­bau und Ener­gie der Bezirks­re­gie­rung bis­her für Städ­te und Krei­se in NRW bewil­ligt – etwa ein Fünf­tel die­ser Sum­me für eea-Kom­mu­nen aus dem Regie­rungs­be­zirk Arns­berg. Der Euro­pean Ener­gy Award sei „ein intel­li­gen­tes Werk­zeug für kom­mu­na­le Ener­gie­ef­fi­zi­enz“, so Dr. Bol­ler­mann. Bis­her pro­fi­tie­ren von dem Manage­ment­sys­tem alle fünf kreis­frei­en Städ­te im Regie­rungs­be­zirk. Aber nur 16 kreis­an­ge­hö­ri­ge Kom­mu­nen und ein Kreis (Enne­pe-Ruhr-Kreis) nut­zen das Instru­ment bis­her  – obwohl die För­der­quo­te bei 70 bis 90 % liegt und eea-Kom­mu­nen laut einer Eva­lua­ti­on dop­pelt so viel Ener­gie ein­spa­ren wie ande­re Städte.

Beratungsangebote für Kommunen

Beim 10. Arns­ber­ger Ener­gie­dia­log infor­mier­ten – mode­riert von Andre­as Sikor­ski, Ener­gie-Abtei­lungs­lei­ter bei der Bezirks­re­gie­rung – Refe­ren­ten über Ein­spar­po­ten­zia­le, Inves­ti­ti­ons­kos­ten und Umsetzungsmöglichkeiten:

  • Heinz-Jür­gen Schütz von der EnergieAgentur.NRW („Ener­gie­wen­de und Kli­ma­schutz – Ener­gie­ef­fi­zi­enz für kom­mu­na­le Lie­gen­schaf­ten“) erläu­ter­te Bera­tungs­pro­gram­me wie „mis­si­on E“. Er beton­te den Nut­zen eines geziel­ten Ener­gie­ma­nage­ments für Kom­mu­nen. Die Stadt Hemer habe in zehn Jah­ren einen Ein­spar­ef­fekt von 28 % erzielt, Unna in elf Jah­ren 36 %.
  • Chris­ti­an Bra­atz von der Tri­lux-Aka­de­mie in Arns­berg („BMU-För­der­pro­gramm 2014 – LED-Beleuch­tung in kom­mu­na­len Immo­bi­li­en“) infor­mier­te über Bedin­gun­gen einer För­de­rung durch das Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um. Da der Anteil der Beleuch­tung am Strom­ver­brauch in Ver­wal­tungs­ge­bäu­den und Schu­len bei 30 bis 50 % lie­ge, sei das finan­zi­el­le Ein­spar­po­ten­zi­al erheblich.
  • Andre­as Pater, bei der Hand­werks­kam­mer Süd­west­fa­len für Ener­gie- und Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz zustän­dig, stell­te die „Hand­werksof­fen­si­ve Ener­gie­ef­fi­zi­enz“ vor. Bei der Bera­tung über ener­ge­ti­sche Maß­nah­men und ihre Umset­zung sehe sich das Hand­werk nicht nur an der Sei­te von pri­va­ten Auf­trag­ge­bern, son­dern ins­be­son­de­re auch als „Part­ner für Kommunen“.
  • Über „Pra­xis­bei­spie­le aus der Stadt Soest“ berich­te­te deren Ener­gie­be­auf­trag­ter Andre­as Düser. Die Stadt nimmt seit 2009 am eea-Pro­zess teil und erhielt 2012 den Euro­pean Ener­gy Award. Dort wur­den z.B. die Ener­gie­ver­bräu­che aller kom­mu­na­len Gebäu­de voll­stän­dig erfasst – und eine Sanie­rungs­pla­nung für die städ­ti­schen Lie­gen­schaf­ten erstellt.

Bezirks­re­gie­rung will Vor­bild sein Dass die Bezirks­re­gie­rung mit Blick auf die eige­nen Behör­den­ge­bäu­de mit gutem Bei­spiel vor­an gehen will, hat­te Regie­rungs­prä­si­dent Bol­ler­mann ein­gangs bereits deut­lich gemacht. Diver­se ener­ge­ti­sche Maß­nah­men sei­en schon durch­ge­führt – etwa der Bau einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge am Stand­ort Arns­berg. Eine wei­te­re Maß­nah­me dort: Durch die beschlos­se­ne Umstel­lung auf LED-Leuch­ten wird die Bezirks­re­gie­rung ab 2014 rund 13.000 Euro bzw. 60 Pro­zent der dies­be­züg­li­chen Strom­kos­ten ein­spa­ren. Um auch die eige­nen Mitarbeiter/innen über „Ein­spar­mög­lich­kei­ten im Pri­vat­haus­halt“ zu infor­mie­ren, war beim 10. Arns­ber­ger Ener­gie­dia­log jetzt ein zwei­ter Pro­gramm­teil am Nach­mit­tag vor­ge­se­hen – mit Tipps und Anre­gun­gen zu Wär­me­däm­mung, Heiz­tech­nik, Licht und Elek­tro­ge­rä­ten sowie Erneu­er­ba­ren Ener­gien. Hier infor­mier­ten Jörg Busch­mann, Ener­gie­be­ra­ter der EnergieAgentur.NRW, Dr. Johan­nes Spruth, Ener­gie­be­ra­ter der Ver­brau­cher­zen­tra­le Arns­berg, und Bern­hard Mer­tens, Ober­meis­ter der Schorn­stein­fe­ge­rin­nung für den Regierungsbezirk.

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