Er erinnerte an die millionenschwere Negativüberraschung bei der ersten Ausschreibung für die Baugrube, die dann eine Umplanung erforderlich machte, um den Kostenrahmen nicht zu sprengen. Im Frühjahr hatten die Politiker den neuen Entwurf abgesegnet, der mit dem auch optisch deutlich veränderten Baukörper näher an die Ruhrstraße rückt und damit den rutschgefährdeten Hand weniger angreift. Im Juni hatte dann die Stadt Arnsberg die Baugenehmigung erteilt. Danach starteten die Ausschreibungen. Wegen der umfangreichen Leistungsbeschreibungen sei dies gar nicht so einfach, leicht kämen pro Ausschreibung bis zu 150 DIN A4-Seiten zusammen, berichtete Bork den Politikern. Besonders gespannt sei man natürlich auf das Ausschreibungsergebnis für die Baugrube gewesen. Diesmal sei das Ergebnis in dem Rahmen geblieben, den die Architekten vorberechnet hätten.
Bauzaun kommt in der kommenden Woche
Der Auftrag sei an die Firma Feldhaus aus Schmallenberg gegangen, berichtete Bork. In dieser Woche werde das Gelände an der Ruhrstraße gerodet, in der kommenden Woche sollen der Bauzaun errichtet und die Maschinen angeliefert werden und am Montag, 7. November soll der feierliche erste Spatenstich erfolgen. Das Errichten der Baugrube soll dann zügig voran gehen, soweit es die Witterung zulasse, und spätestens im März abgeschlossen sein. Zahlreiche Ausschreibungen für die folgenden Bauphasen laufen derzeit.
Webcam und Baustellenführung
Bork kündigte auch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit während der Bauzeit an. So soll es eine Webcam und Baustellenführungen geben. Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein berichtete, dass inzwischen schon die Detailplanung der neuen Dauerausstellung laufe. „Da können wir uns alle drauf freuen, das wird eine schöne Ausstellung“, sagte er. Auf Nachfrage einer Politikerin, dass sie gar nichts am Altbau sehe, erklärte er, dass im Altbau bereits gearbeitet werde. Auch seien inzwischen die Pflanzen im Museumshof abgeräumt worden, weil auch der ganz neu gestaltet werde. Ulrich Bork berichtete auch, dass man ein Sonderprogramm des Landes nutzen werde, um die Fenster des Altbaus zu erneuern. Das koste 330.000 Euro und werde vom Land mit 70 Prozent bezuschusst, also eine günstige Gelegenheit, alles auf einen Rutsch zu erledigen. Der Kreisanteil von knapp 100.000 Euro solle 2017 zusätzlich bereitgestellt werden. Auf die besorgte Frage eines Politikers, ob dem Kreis zusätzliche Kosten drohen, weil die Stadt Arnsberg Anliegergebühren für eine Neugestaltung von Steinweg und Altem Markt erheben wolle, sagte Bork, davon sei nichts bekannt.
Die Generalplaner Bez+Kock aus Stuttgart rechnen derzeit mit einer Fertigstellung des Museums-Altbaus im Frühjahr 2018 und der Fertigstellung des Neubaus an der Ruhrstraße im Frühsommer 2019. Das Gesamtbudget für das künftige Museums- und Kulturforum beträgt knapp 13 Millionen Euro.