Fachbereichsleiter Ulrich Bork ging im Detail auf einige Fragen ein, die vor allem von Reinhard Loos gestellt wurden. Die Kosten für eine Trockenlegung der Baugrube wegen hoch stehenden Grundwassers sei ebenso bereits eingerechnet wie die für eine Beobachtung und Messung von Veränderungen an der Altbausubstanz während der Bauzeit. Die Forderung nach zusätzlichem externen Sachverstand wies Bork zurück. „Wir haben Experten an unserer Seite, die sach- und fachgerecht an der Lösung der Probleme arbeiten und denen wir vertrauen,“ sagte er und verwies auf die Hinzuziehung zweier Ingenieurbüros, ein Spezialist für Baugruben und Verbauungen und ein einschlägig erfahrener externer Projektsteuerer. Ein Diskrepanz zwischen zwei Zahlen für Baukosten pro umbauten Kubikmeter in zwei Vorlagen, die Loos als mögliche versteckte Kostenerhöhung im siebenstelligen Bereich ausgemacht hatte, führte Bork auf einen Rechenfehler zurück, wobei die neuere Zahl die richtige sei. Letztlich rechnete der Fachbereichsleiter detailliert vor, dass die Umplanung nach Variante A neben Mehrkosten von 605.000 Euro für die besser gesicherte Baugrube und den zweigeteilten Aufzug auch Einsparungen erziele: 81.000 Euro durch ein um zwei Prozent verringertes Bauvolumen, 25.000 Euro bei der technischen Gebäudeausstattung und 160.000 Euro durch weniger Eingriffe in den Bestand des Altbaus.
Landrat: Kostenerhöhungen nie ausgeschlossen
Mit erhöhten Planungskosten und eingerechneten Preiserhöhungen wird das neue Museum laut Vorlage 620.000 Euro teurer, was sich unter anderem wegen höherer Landesförderung und Inanspruchnahme von Reserven für den Eigenanteil des Kreises in Höhe von 6,5 Millionen Euro jedoch nicht auswirkt. Landrat Karl Schneider sagte zu den Kosten, er müsse der Mär die Spitze nehmen, er habe zu einem früheren Zeitpunkt höhere Kosten für das Projekt ausgeschlossen. Er sei nicht leichtfertig und deshalb werde er so etwas auch heute nicht sagen.
Geheime Abstimmung geht vor namentliche Abstimmung
Als es nach rund einstündiger Debatte zur Abstimmung kam, beantragte Josef Mühlenbein namentliche Abstimmung, denn so wolle er sich davor schützen, für eine Entscheidung in Haftung genommen zu werden, die er nicht mitgetragen habe. Da machte ihm CDU-Fraktionschef Ludwig Schulte allerdings einen Strich durch die Rechnung. Er beantrage geheime Abstimmung, was laut Geschäftsordnung des Kreistags Vorrang hat. So wurde blickgeschützt auf Zetteln abgestimmt und die Nachwelt bleibt im Unklaren, von wem die acht Gegenstimmen kamen.