Arnsberg/Sundern. Auch wenn der Höhepunkt des Sturmtiefes „Niklas“ bereits über NRW weggezogen ist, bleibt die Lage im Wald angespannt. Denn noch immer fegen Sturmböen übers Land und die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes melden auch in der Nacht zu Donnerstag noch starke Sturmböen. er Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt daher ausdrücklich vor den Gefahren im Wald. „Auch wenn es schwer fällt: Osterspaziergänge sollten außerhalb des Waldes geplant werden“, so Hanns-Christian Wagner, Fachbereichsleiter bei Wald und Holz NRW.
Gefahren durch lose Äste und umgestürzte Bäume nach Sturmtief „Niklas“
„In den vergangenen Tagen losgebrochene Äste, die noch in der Baumkrone hängen, können plötzlich herunterfallen und aufgrund der Fallhöhe von bis zu 35 Metern schwerste Verletzungen verursachen. Gleiches gilt für Bäume, die nach dem Sturm schräg stehen. Förster, Waldbesitzer und Unternehmer versuchen schnellstmöglich die größten Gefahren zu beseitigen,“ so Wagner. „Bis Ostern wird das jedoch nicht möglich sein.“
Wald mit blauem Auge davongekommen
Mit Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h hat Tief „Niklas“ in ganz NRW Bäume entwurzelt oder umgeknickt. In vielen Regionen hat der Sturm vor allem Fichten umgeworfen. Denn aufgrund der ergiebigen Regenfälle sind vielerorts die Böden aufgeweicht und bieten den Bäumen weniger Halt. „Erste Schätzungen gehen jedoch nur von wenigen zehntausend Festmetern Fichten-Sturmholz aus. Diese Menge ist im Vergleich zu der üblichen jährlichen Erntemenge von über zwei Millionen Festmetern sehr gering und kann problemlos von der heimischen Holzwirtschaft verarbeitet werden,“ so Wagner. Zum Vergleich: Orkan Kyrill hatte 2007 Bäume mit einer Holzmenge von insgesamt 15,7 Millionen Festmeter umgeblasen. „Wir sind noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Denn in wenigen Wochen stehen unsere Laubbäume in vollem Laub und bieten dem Wind viel mehr Angriffsfläche. Bei einem vergleichbaren Sturm wie Niklas würde die Situation ganz anders aussehen“, so Wagner.
Über Wald und Holz NRW
- Wald und Holz NRW ist die Forstbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen.
- Die dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Naturschutz und Verbraucherschutz (MKULNV) nachgeordnete Behörde hat ihren Hauptsitz in Münster.
- Zuständiger Minister ist Johannes Remmel.
- Bei Wald und Holz NRW arbeiten fast 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 300 Försterinnen und Förster in den Forstrevieren.
- Zu Wald und Holz NRW gehören 14 Regionalforstämter, das Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald und der Nationalpark Eifel.
- Die Forstbehörde kümmert sich um die Belange des Waldes. Dazu gehören Erhalt und Förderung des Waldes in NRW, Beratung und Betreuung des privaten und kommunalen Waldbesitzes, Bewirtschaftung von 113.000 Hektar landeseigener Waldflächen sowie Forschung in den Bereichen Wald‑, Holzverwendungs- und Klimafragen.
- Zum Aufgabengebiet zählen außerdem Umweltbildung, Überwachung der Einhaltung der geltenden Rechtsvorschriften im Wald auf der gesamten Waldfläche NRWs (910.000 Hektar )und die Förderung der Wald- und Forstwirtschaft in NRW.