Arnsberg. Zum traditionellen Rollmopsessen konnten die Arnsberger Freien Demokraten die Landesschatzmeisterin der nordrhein-westfälischen FDP, Marie-Christine Ostermann, als Gastrednerin begrüßen. In der gut gefüllten Kulturschmiede, erstmals Ort dieser Traditionsveranstaltung, begann die Arnsberger FDP-Vorsitzende Renate Niemand mit einem Glückwunsch an die Hamburger Parteifreunde für ihren erstklassigen Wahlkampf und das überraschend gute Ergebnis. Danach kam Marie-Christine Ostermann gleich zur Sache.
FDP-Politikerin plädiert für „Mehr Chancen durch mehr Marktwirtschaft“
Ihren Vortrag unterlegte sie mit vielen Beispielen aus ihrem eigenen Unternehmen, einem Lebensmittelgroßhandel. So erläuterte sie ihr Thema „Mehr Chancen durch mehr Marktwirtschaft“. Die Wirtschaft werde durch den großen Fachkräftemangel in ihrer Dynamik behindert. Statt durch die“ Rente mit 63“ dem Arbeitsmarkt zusätzlich Fachkräfte zu entziehen, müsse man den Älteren lukrative Möglichkeiten bieten, weiter in individuellem Umfang tätig zu bleiben. Das Rentenmodell der FDP mit seinen flexiblen Möglichkeiten sei dafür eine beispielhafte Grundlage. Auch der von der großen Koalition eingeführte Mindestlohn mit den bürokratischen Kontrollmechanismen behindere den Arbeitsmarkt zusätzlich, so Ostermann. Bestes Beispiel seien Ausbildungsverhältnisse mit über 18-jährigen, die aufgrund der Mindestlohnregelung fast nicht mehr zustande kämen.
Klare Absage an Frauenquote
Neue Möglichkeiten ergäben sich über eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch hier müsse man variabler sein. Die Option „Home-Office“ müsse ebenso gefördert werden wie ganztägige Kindertageseinrichtungen und Schulen. Eine klare Absage erteilte Marie-Christine Ostermann der Frauenquote. Oft fehle es derzeit an geeigneten Bewerberinnen, die Chancen qualifizierter Männer würden behindert. Die FDP-Politikerin sprach sich für mehr Zuwanderung, Bürokratieabbau und ein gerechteres Steuersystem aus. Die kalte Progression würde Leistungsanreizen ihre Wirkung nehmen und damit Chancen behindern. In der lebhaften Diskussion ging es auch um das Thema Europa. Marie-Christine Ostermann sprach sich für eine harte Haltung gegenüber Griechenland aus. Nur so sei ein Dominoeffekte bei den anderen wirtschaftsschwachen Ländern zu verhindern.