Premiere des Wintertheaters der Freilichtbühne Herdringen: „Currywurst mit Pommes“

Die Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen hat ihre Win­ter­thea­ter­sai­son mit der skur­ri­len Komö­die „Cur­ry­wurst mit Pom­mes“ eröff­net. Die humor­vol­le und bewe­gen­de Geschich­te um Kiosk­be­sit­ze­rin Pen­ny und ihre Stamm­kun­den begeis­ter­te das Publi­kum – die Sai­son ist bereits rest­los aus­ver­kauft. (Foto: Maria Morlock)

Arnsberg/Herdringen – Die Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen hat ihre Win­ter­thea­ter­sai­son mit dem Stück „Cur­ry­wurst mit Pom­mes“ eröff­net – und was für ein Auf­takt! Das skur­ri­le Komö­die um die Kiosk­be­sit­ze­rin Pen­ny, die seit 30 Jah­ren ihre „Han­si­bar“ betreibt, ent­führt das Publi­kum auf eine unge­wöhn­li­che Rei­se in den Mikro­kos­mos einer Auto­bahn­rast­stät­te, wo jeder Tag ein wil­der Mix aus komi­schen Zufäl­len, All­tags­tra­gik und absur­der Komik ist. Die Insze­nie­rung fes­sel­te das Publi­kum von der ers­ten Minu­te an, doch für Kurz­ent­schlos­se­ne gibt es lei­der eine schlech­te Nach­richt: Die Sai­son ist bereits rest­los ausverkauft.

Die Büh­nen­welt von „Cur­ry­wurst mit Pom­mes“ ver­spricht ein tur­bu­len­tes Auf­ein­an­der­tref­fen unter­schied­lichs­ter Cha­rak­te­re, und genau das hat das Ensem­ble mit viel Herz­blut und Spiel­freu­de auf die Büh­ne gebracht. Im Mit­tel­punkt des Gesche­hens steht Pen­ny, gespielt von Petra Men­ke-Schrimpf, die bereits vor 20 Jah­ren die Rol­le inne­hat­te und auch dies­mal die Zuschau­er mit ihrer Dar­stel­lung der boden­stän­di­gen Imbiss­be­sit­ze­rin in ihren Bann zieht. „Nach all den Jah­ren zurück­zu­kom­men, fühlt sich an, als wäre ich nie weg­ge­we­sen,“ sag­te Men­ke-Schrimpf nach der Vor­stel­lung mit einem Lächeln.

Ein Tag an der „Hansibar“ – und jede Menge Geschichten

Der Rast­stät­ten-Kiosk „Han­si­bar“ ist für sei­ne Stamm­kun­den nicht nur ein Ort für schnel­le Snacks, son­dern ein ech­ter Anker­punkt im All­tag. Pen­ny, die die­sen Kiosk seit 30 Jah­ren führt, ist die See­le der „Han­si­bar“ und zugleich die Geduld in Per­son. Sie hört zu, ser­viert Pom­mes, strei­tet und ver­söhnt sich mit ihren Gäs­ten und wirft einen wachen, aber auch müden Blick auf das täg­li­che Trei­ben. Doch in die­ser Sai­son stellt sie sich die Fra­ge: Ist es Zeit für einen Abschied? Oder ist die „Han­si­bar“ das, was sie wirk­lich erfüllt?

Im ers­ten Akt beglei­ten wir die Figu­ren auf ihrem Weg „nach Irgend­wo“. Fuß­ball­fans, die laut­stark ihren Ver­ein fei­ern, hei­li­ge Non­nen, die sich über den Glau­ben aus­tau­schen, trink­freu­di­ge Bau­ar­bei­te­rin­nen und ein Man­ta-fah­ren­der Schön­ling sor­gen für die komi­schen wie rüh­ren­den Momen­te. Da gibt es die ambi­tio­nier­ten Leh­re­rin­nen auf dem Weg zum Krea­tiv­ur­laub, gestress­te Geschäfts­leu­te, die sich über ihren All­tag bekla­gen, und Stamm­kun­de Her­bert, der sto­isch mit Akten­kof­fer in der Ecke sitzt und schwei­gend sei­ne Cur­ry­wurst genießt.

Der zwei­te Akt spielt drei Wochen spä­ter – die Gäs­te keh­ren auf ihrem Rück­weg zurück, aber vie­les hat sich ver­än­dert. Plä­ne wur­den geschmie­det und auf­ge­ge­ben, Bezie­hun­gen auf die Pro­be gestellt und Träu­me ver­wor­fen. Nur der lie­bens­wer­te Irr­sinn des Kiosk­all­tags bleibt. Die Sze­nen spie­geln das ech­te Leben, mit all sei­nen Hochs und Tiefs, sei­nen Träu­men und Enttäuschungen.

Herausragende Ensembleleistung: Über 60 Rollen, 24 Schauspielende

Die Beset­zung des Stü­ckes stellt das Ensem­ble vor eine beson­de­re Her­aus­for­de­rung: 24 Schau­spie­len­de über­neh­men hier über 60 ver­schie­de­ne Rol­len, was die Dar­stel­len­den in Höchst­form auf die Büh­ne zwingt. So spielt manch einer sogar sechs ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re, was zu beein­dru­cken­den Kos­tüm- und Cha­rak­ter­wech­seln führt. „Unser Ensem­ble schafft es, mit jeder Rol­le ein neu­es, ein­zig­ar­ti­ges Leben auf die Büh­ne zu brin­gen. Die Lei­den­schaft, mit der alle dabei sind, ist über­wäl­ti­gend.“ loben Anja Bele­ke und Petra Men­ke-Schrimpf, die erst­mals gemein­sam die Spiel­lei­tung über­nom­men haben. Für Regis­seur Thors­ten Strunk ist es das ers­te Mal, dass er an der Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen insze­niert. Mit einem genau­en Gespür für die Balan­ce zwi­schen Humor und Melan­cho­lie ver­leiht Strunk dem Stück eine moder­ne Dynamik.

Ausblick auf die kommende Saison 2025

Doch auch 2025 hält die Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen span­nen­de Pro­duk­tio­nen bereit. Im Fami­li­en­thea­ter wird das Musi­cal „Tar­zan“ die Her­zen von Jung und Alt erobern, wäh­rend das Erwach­se­nen­thea­ter mit dem schwarz­hu­mo­ri­gen Musi­cal „Zum Ster­ben schön“ einen maka­bren Spaß ver­spricht. Ab Dezem­ber sind Kar­ten und Gut­schei­ne für bei­de Stü­cke online erhält­lich. Mit Geschich­ten, die aben­teu­er­li­che und humor­vol­le Wen­dun­gen ver­spre­chen, bleibt die Frei­licht­büh­ne Her­drin­gen ein wich­ti­ger kul­tu­rel­ler Anker­punkt in der Regi­on und eine unver­zicht­ba­re Adres­se für Thea­ter­lieb­ha­ber aller Altersgruppen.

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Frei­licht­büh­ne Herdringen)

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