Satz 2 aber zeigte die andere Seite des Tabellenführers aus dem Röhrtal. Der RCS fand zu seinem Spiel und die Block- und Abwehrarbeit der Sauerländerinnen trug mehr und mehr Früchte. Katharina Schallow und Kirsten Platte kratzten einen Ball nach dem anderen vom Boden und die Gäste setzten zum ab dem 14:14 zum Zwischenspurt an. Aufmerksame Blocks mit Vanessa Vornweg und Franziska Finke und immer wieder schnelle Angriffe über außen in Person von Kirsten Platte, Leonie Hoffmann und Katharina Schallow brachten den RCS auf die Siegerstraße. Die Aufschläge der Sorpesee Mädels fanden in dieser Zeit sehr häufig das Ziel, das Taktikfuchs Linus Tepe ausgemacht hatte. Mit Erfolg: Beim 25:17 hatte der RCS den Satzausgleich geschafft und war auf dem besten Weg, das Spiel zu drehen. Für den Moment, denn zuvor hatte Panos Tsironis, der clevere Coach der Gastgeberinnen eine 10-Minuten-Pause gesetzt.
Blaue Wand steckte nie auf
„Diese Pause tut dem Gegner besser als unserem Team!“ sollte es nachher aus Fankreisen heißen. Ein hervorragendes Mittel aus TVC Sicht war sie, wie sich nach fünf Minuten des dritten. Satzes zeigen sollte. Beim 0:5 hatte Trainer Julian Schallow gesteigerten Gesprächsbedarf und es schien, als habe er zumindest für den Moment die richtigen Worte gefunden. Über 3:5 eilten die Gäste in Satz 3 und hatten beim 7:6 die Führung erobert. Richtige Sicherheit aber brachte der schnelle Konter nicht in die Abläufe auf RCS-Seite. Tolle Punktgewinne wechselten sich ab mit vermeidbaren Fehlern und konstant war in Satz drei am Ende nur die Leistung auf der Tribüne. Die Blaue Wand des RCS steckte nicht auf und hatte wie so oft auswärts neben dem richtigen Equipment auch den längeren Atem. Als der RCS beim 20:22 die zweite Auszeit beantragte, sah sich Laura Kemper auf den Plan gerufen und besorgte mit druckvollen Aufschlägen zwei Punktchancen für den RCS. Beim 24:23 und 25:24 hatte der TV Cloppenburg dennoch Satzbälle, aber am Ende jubelte wie beschrieben der RCS beim 27:25 über die 2:1 Satzführung.
Rasant zum 3:1
Der vierte Satz offenbarte dann vollends die Qualitäten des RCS in dieser Saison. Michelle Henkies brachte die Annahme auf Linie und auf Basis dieser Vorlagen konnte RCS Regisseurin Lara Drölle ein Spiel aufziehen, dem der TV Cloppenburg mit steigender Spielzeit nicht mehr folgen konnte. Das Passtempo forderte seinen Tribut in Form von Lücken im Block der Gastgeberinnen. Das schnelle Spiel über Außen und die vorgegebene Marschroute im Block zeigte Wirkung und der RCS zog davon. Auch die gut gesetzten Auszeiten der Gastgeberinnen und taktische Umstellungen konnten das Blatt nicht mehr wenden. Kirsten Platte und Leonie Hoffmann tauschten auf RCS-Seite ihren Platz und mit frischem Wind von der Bank in Person von Laura Kemper und Alina Hustadt raste der RCS beim 20:10 dem 3:1 entgegen. Einige Punkte erkämpfte der TVC noch zurück, beim 25:14 aber hüpften die Gäste vom Sorpesee jubelnd im Kreis.
So packte das Team am Ende eines ereignisreichen Sonntags neben den nassen Knieschonern auch noch drei wertvolle Punkte in die Tasche in Richtung Heimat. Zudem nimmt der RCS die Gewissheit mit, sich auch unter schwierigen Umständen und an nicht perfekten Tagen strecken und siegen zu können. Einen besonderen Dank sendete das Team nach dem Spiel wieder einmal auf die Tribüne zur nimmermüden blauen Wand!
- Für den RCS aktiv: Lara Drölle, Franziska Finke, Michelle Henkies, Leonie Hoffmann, Alina Hustadt, Laura Kemper, Kirsten Platte, Katharina Schallow, Kim Spreyer, Vanessa Vornweg und Co-Trainer Linus Tepe.
In zwei Elementen konnte der RCS in der Spielzeit immer besser Akzente setzen: Der Block (Lara Drölle und Vanessa Vornweg strecken sich einem Angriff entgegen)und