Vogel lobte auch, dass der Kunstsommer in diesem Jahr den Neumarkt wiederentdecke, so wie er in der Vergangenheit bereits andere vergessene Orte neu oder wieder entdeckt habe. Der Neumarkt sei mit seiner klassizistischen Bebauung und der einmaligen architektonischen Situation ein europäisches Kulturerbe. Die Platzgestaltung erinnere auch ihn allerdings eher an einen großen Kreisverkehr. Da müsse etwas getan werden, so der Bürgermeister, und es habe auch schon viele Überlegungen gegeben, doch die technischen Gegebenheiten seien leider sehr kompliziert.
Ein Platz, der wirklich in der Mitte liegt
Mit Karin Hahn vom Verkehrsverein und Pastor Johannes Böhnke von der Evangelischen Kirchengemeinde waren auch zwei „Neumarkt-Profis“ bei der Pressekonferenz, die dort ihren Arbeitsplatz haben. Er freue sich jedes Jahr auf den Kunstsommer, denn jedes Jahr gebe es dann auch in der Auferstehungskirche etwas Neues zu sehen, berichtete Böhnke. Der Kunstsommer störe das Gemeindeleben nicht, sondern gehöre vielmehr zur Identität und zum Selbstverständnis einer Kirche, die sich öffnen wolle. Und Karin Hahn sagte, der Neumarkt sei wirklich ein Platz, der in der Mitte liege, wo Leute zufällig vorbeikommen und auch anhalten, wenn sie etwas Spannendes sehen. Der sogenannte „Platz des himmlischen Friedens“ könne auch mächtig viel Leben ausstrahlen. Damit das öfter so sei wie etwa mittags direkt nach Schulschluss, müsse aber die Aufenthaltsqualität gesteigert werden.
Stadt beleben, aber nicht vollstellen
Die Installation „betörend“ wird die östliche Hälfte des Neumarkts zwischen dem Abgang zur Altstadtgarage auf der Platzmitte und den beiden Abluftschächten einnehmen. Sie wird nur für die zehn Kunstsommertage in Betrieb sein und jeweils in zwei bis drei Tagen auf- und abgebaut. „Wir wollen die Stadt beleben, aber nicht vollstellen,“ antwortet Kathrin Ueberholz auf Fragen, warum die Konstruktion nicht länger oder gar auf Dauer stehen bleiben kann.














