Arnsberg. Es gibt Menschen, deren Handeln andere Menschen ermutigt, motiviert und darin stärkt, für ihre eigenen Ziele und Überzeugungen unerschrocken einzustehen. Eine dieser Personen, die bis heute – 30 Jahre nach ihrem Tod – für einen ebenso mutigen wie selbstlosen Einsatz für andere Menschen in Not steht, ist Frau Csilla Freifrau von Boeselager. Ihr Wirken wird nun in besonderer Weise geehrt: Die Stadt Arnsberg hat einen der ersten Zuschläge für einen „FrauenOrt NRW“ erhalten, der Frau von Boeselager gewidmet wird. Die öffentliche Einweihung, zu der alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, findet am Sonntag, 10. November, statt.
Das Projekt „FrauenOrte NRW“: Frauen sichtbarer machen
Das Projekt „FrauenOrte NRW“ wurde initiiert vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes NRW. Es verfolgt das Ziel, das Wirken und die Geschichte bedeutsamer Frauen in ganz NRW bekannt zu machen. Auf diese Weise soll die Sichtbarkeit von Frauen in der Gesellschaft verbessert werden. Darüber hinaus sollen Frauen dazu ermutigt werden, mithilfe der historischen Vorbilder mit Mut und Selbstbewusstsein ihren eigenen Weg zu gehen.
Arnsberg als FrauenOrt NRW: Die Nominierung von Csilla von Boeselager
Um das zu erreichen, hat das Land NRW Städte und Kommunen dazu aufgerufen, bedeutsame Frauen in der Stadtgeschichte zu identifizieren und sich darauf basierend um die Einrichtung eines sogenannten „FrauenOrtes NRW“ zu bewerben. Vor diesem Hintergrund hat eine Projektgruppe in der Stadt Arnsberg, ins Leben gerufen und angeleitet von der Gleichstellungsbeauftragten Petra Blesel, Frau Csilla Freifrau von Boeselager als Vorschlag für einen Frauenort NRW ausgewählt.
Couragierter Einsatz für DDR-Flüchtlinge
„Als im Sommer 1989 der Strom der DDR-Flüchtlinge über Budapest hereinbrach, ergriff Csilla Freifrau von Boeselager spontan die Initiative: Unter ihrer Leitung bauten deutsche und ungarische Malteser Zeltlager für über 30.000 Flüchtlinge auf. Gleichzeitig informierte und beruhigte Csilla täglich die Weltpresse, führte Gespräche hinter den diplomatischen Kulissen und trug so wesentlich zur friedlichen Öffnung des „Eisernen Vorhanges“ bei“, erklärt Petra Blesel die Entscheidung der Projektgruppe. Der Rat der Stadt Arnsberg stimmte die Auswahl Frau von Boeselagers ohne Gegenstimme zu und trug die Bewerbung um den FrauenOrt NRW damit mit großer Unterstützung mit.
Inspiration für die Gesellschaft
„Die Themen, denen sich Frau von Boeselager widmete, und die Herausforderungen, denen sie sich mutig und unerschrocken stellte, weisen große Parallelen zu den Handlungsfeldern auf, denen sich auch unsere heutige Gesellschaft – lokal, regional wie auch international – gegenüber sieht“, erklärt dazu der Arnsberger Bürgermeister Ralf Paul Bittner. „Ich bin stolz darauf, dass wir mit unserer überzeugenden Bewerbung als eine von 50 Städten die Zusage für einen FrauenOrt bekommen haben, der als große Inspiration dienen kann.“
Einladung zur feierliche Einweihung am 10. November
Die Aufstellung der Informationstafel im Gedenken an Csilla Freifrau von Boeselager, mit der der FrauenOrt NRW in Arnsberg begründet wird, findet am Sonntag, 10. November, um 12 Uhr im Beisein des Arnsberger Bürgermeisters Ralf Paul Bittner, der Gleichstellungsbeauftragten Petra Blesel, verschiedener weiterer Mitwirkender aus unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung sowie von Familienangehörigen und Mitgliedern der Csilla von Boeselager Stiftung statt. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zu diesem Termin auf dem Neheimer Markt (vor dem Café Heiter und Herrlich) eingeladen. Um eine kurze Anmeldung bei an gsb@arnsberg.de oder per Telefon an 02932 201 1491 wird nach Möglichkeit gebeten.
(Quelle: Stadt Arnsberg)