Es schloss sich dann der Vorsitzende der Atlantikbrücke, Friedrich Merz, in einem Vortrag an. Der startet zunächst einen Vergleich, wie schnell die Welt geworden ist. Kaiser Wilhelm II. habe das Auto seinerzeit für eine vorübergehende Erscheinung gehalten. Viele Generationen hätten Zeit gehabt, sich auf neue Entwicklungen einzustellen. „Um 100 Millionen Menschen an das analoge Telefon zu gewöhnen hat es 70 Jahre gedauert“. Bei der Einführung von Smartphones sei diese Zahl bereits nach drei Jahren erreicht worden. Bei „Pokemon Go“ habe es dann schließlich nur noch zwei Wochen gedauert. „Wir haben keine Zeit mehr zu entscheiden, ob wir bei der Digitalisierung mitzumachen“, macht der WEPA-Aufsichtsratsvorsitzende deutlich. Dem Thema „Brexit“ müsse nach Ansicht des Topmanagers Merz „mit dem nötigen Ernst“ begegnet werden. „Der beste Brexit ist, wenn es ihn erst gar nicht gibt“. Dafür gibt es lauten Applaus.
Auch auf Trump kam Merz zu sprechen. Mit Blick auf den drohenden Handelskrieg zwischen der EU und den USA sprach er sich noch einmal deutlich für das Freihandelsabkommen TTIP aus, dass „wir jetzt besser mal hätten, dann bekämen wir auch keine Strafzölle“. Und wenn es darum ginge Partner für die Digitalisierung zu finden, so sei hier genauso wenig Verlass auf die USA wie auf Großbritannien, die Türkei oder China, die allesamt offene Märkte forderten, aber in geschlossenen Gesellschaften lebten. Das lasse sich nicht miteinander vereinbaren.
NRW muss Vorreiter in Sachen IT werden
Merz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des größten Finanzdienstleisters Blackrock ist, forderte abschließend, dass NRW Vorreiter in Sachen IT werden müsse. Für Südwestfalen sei es wichtig, dass Bildungseinrichtungen wie der Campus und das BBZ dazu beitrügen, junge Menschen am Standort zu halten.
Es folgte eine Diskussionsrunde zur Industrie 4.0 in Südwestfalen an, bei der sich Regierungspräsident Hans-Josef Vogel, Trilux-Geschäftsführer Johannes Huxol, IHK-Präsident Andrea Rother, Unternehmerverbands-Geschäftsführer Volker Verch, Chef der Südwestfalen Agentur Hubertus Winterberg unter der Leitung des Moderators Franz-Reinhard Habbel beteiligten.
Gelungenes Finale
Ein gelungenes Finale eines langen, aber informativen Tages leitete am frühen Abend die Techniker Krankenkasse mit einer abschließenden Talkrunde mit Wolfgang Bosbach und Neven Subotic ein. Hier war die Digitalisierung im Sport ein zentrales Thema.