„Wirtschaft bedeutet Wohlstand“ überschrieb Unternehmensverbands-Geschäftsführer Dr. Volker Verch die Bedeutung der Wirtschaft für die gesamte Region Südwestfalen und insbesondere für den Standort Arnsberg. Denn schließlich handele es sich in der hiesigen Region nicht um den Ferien- oder Freizeitpark des Ruhrgebietes, wo im Tourismus das Geld verdient werde, sondern um eine Industrieregion, die mittlerweile mehr Industriearbeitsplätze vorhalte als das Ruhrgebiet. Die Wirtschaft in Arnsberg mit zahlreichen sogenannten „Hidden Champions“, also wichtigen (Zulieferer-) Betrieben für die Weltwirtschaft und teilweise auch Weltmarktführern in ihrer Branche, habe eine gute Ausgangsbasis – nämlich im Gegensatz zum Ruhrgebiet eine höhe Beschäftigungsquote und ein landschaftlich herausragendes Lebensumfeld für die Arbeitnehmer. Die große Herausforderung heute sei, die Region zu vernetzen und in Zeiten des Demografischen Wandels einerseits alternde Belegschaften auch für junge und qualifizierte Arbeitskräfte zu sorgen. Dazu sei auch ein professionelles Regionalmarketing erforderlich, mit dem es gelingt, junge Menschen in der Region zu behalten und Menschen für die Region zu gewinnen.
„Wirtschaftspolitik bedeutet immer auch Schulpolitik“
Ein Aspekt, den auch Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand unterstrich: „Unsere Unternehmen brauchen Nachwuchskräfte!“. „Wir haben in Arnsberg allein nicht genügend Potential“, mahnte Niemand. Fachkräfte müssen heute schon von außerhalb gewonnen werden, um als Betrieb und Unternehmen weiterhin innovativ und leistungsfähig in der Region aufgestellt zu sein. Dr. Volker Verch und Meinolf Niemand sind sich einig: „Wirtschaftspolitik bedeute immer gleich auch Schulpolitik – erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik geht Hand in Hand mit guter Schulpolitik“. Dabei solle der Fokus in den Schulen – vor allem im Bereich der Haupt – , Real – und Sekundarschulen – aus Sicht der Wirtschaft auf die Berufswahlvorbereitung gerichtet werden.
Wirtschaft lobt Arnsberger Verwaltung
Einig waren sich die Wirtschafts – und Handwerkervertreter in der Bewertung der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Arnsberg: „Die kundenorientierte Verwaltung in Arnsberg versteht ihr Geschäft“ , lautete das Lob von Wirtschaftsseite. Unabhängig davon jedoch übte Jochem Hunecke als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Kritik an der Bürokratie von Seiten der Europäischen Union: „Was da teilweise geschieht, ist kaum nachvollziehbar – die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Unternehmen haben sich auf dieser Ebene massiv verschlechtert“.
Vogel: Die Innenstädte müssen fit werden
Insgesamt reiche vor dem Hintergrund der Herausforderungen des Demografischen Wandels und des Strukturwandels in vielen Industriesektoren die klassische Wirtschaftsförderung einer Stadt wie Arnsberg nicht mehr aus, fasste Bürgermeister Hans-Josef Vogel die Diskussion und zahlreiche Fragen des Publikums zu wirtschaftsfördernden Maßnahmen der Politik und Verwaltung zusammen. „Wir werden weiter und mehr in Bildung investieren müssen. Die Innenstädte müssen fit werden für den Wettbewerb mit dem elektronischen Handel und die Frage um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss ergänzt werden um die Frage um die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“, so Hans-Josef Vogel.
Kaiser: „Wir schätzen jeden Betrieb in der Stadt“
„Das alles“, so fasste es zum Ende des zweistündigen Expertengespräches Moderator und CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Kaiser zusammen, „sind wichtige Aspekte eines Zukunftsprogramms für Arnsberg. Wir schätzen jeden Betrieb in der Stadt, sei es der kleine Handwerksbetrieb, sei es das große Industrieunternehmen. Dadurch haben die Menschen eine Zukunft. Und wir wollen gemeinsam mit allen Lösungsansätze suchen. Wir setzen auf die aktive Bürgerschaft.“
Weitere Themenfelder behandelt die CDU am 20. März unter der Überschrift „Soziale Stadt der Zukunft“, am 16. April unter der Überschrift „Digitale Stadt der Zukunft“ und am 24. April zum zentralen Thema „Demografie “.