Arnsberg. Im Nachgang zu der Schlägerei mit Stöcken auf der Straße Zum Schützenhof in der Nacht zu Sonntag (Bericht: https://www.blickpunkt-arnsberg-sundern-meschede.de/?p=22411) hat der Werler Journalist und Pressefotograf Murat Çakar, Vater von einem der laut Polizeibericht sechs Beteiligten, einen offenen Brief an HSK-Landrat Dr. Karl Schneider geschrieben, in dem um eine Stellungnahme wegen „eines Übergriffs eines privaten Sicherheitsdienstes im öffentlichen Raum“ bittet. Wir veröffentlichen den Brief hier als Leserbrief im Wortlaut, allerdings ohne die dort genannten Namen (ersetzt durch XXX, YYY, ZZZ).
Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Schneider,
Im Verlauf der Streitigkeiten wurde mein Sohn von ZZZ (Anm. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes des Club Eden, welches weder mittelbar noch unmittelbar von den beiden ursprünglichen Streithähnen aufgesucht wurde, und damit nichts mit den beiden zu tun hatte) auf den Boden geworfen, mit Handschellen fixiert und anschließend mit CS-Reizgas die Augen und das Gesicht besprüht, mit den Worten „Jetzt mache ich dich fertig“. Nachdem ZZZ meinen Sohn mehrmals mit Fußtritten und Faustschlägen traktiert hat, kamen noch mindestens vier Personen hinzu, und diese schlugen mit Teleskopschlagstöcken (Totschlägern) und verschiedenen anderen Stöcken wie Besenstiele auf meinen Sohn ein. Mein Sohn musste im Krankenhaus behandelt werden, wo ihm eine Platzwunde am Kopf genäht, und verschiedene andere Blessuren behandelt werden mussten.
In Ihrer Eigenschaft als Landrat ersuche ich freundlich um folgende Auskunft: Seit wann beschäftigt der Hochsauerlandkreis private Sicherheitsunternehmen, die auf öffentlichem Raum Hoheitliche Aufgaben der Exekutive übernehmen? Wenn der Auftrag nicht unmittelbar oder mittelbar nicht vom Hochsauerlandkreis kam, warum durften diese beiden Sicherheitsdienstmitarbeiter fernab ihres Wirkungskreises eine solche Anmaßung begehen, die unter normalen Umständen mindestens die Tatbestände Freiheitsberaubung und Schwere Körperverletzung erfüllen?
Für Ihre Antworten merke ich mir unter Beachtung der Osterfeiertage, aber auch unter Beachtung der Dringlichkeit den 3. April 2015 vor.
Hinweis: Der Inhalt dieses Briefes wird von mir sowohl in den Printmedien als auch in den einschlägigen Sozialen Netzwerken veröffentlicht, da sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass ein reges öffentliches Interesse am Ausgang dieses Vorfalles besteht.
Hochachtungsvoll
Murat Çakar