Arnsberg. Zwei Jahrzehnte hat das denkmalgeschützte Gebäude am Brückenplatz als „Haus Bene“ immer wieder Schlagzeilen gemacht. Besitzerwechsel und Versteigerungen, Verfall und die Zerstörung des Gartenhäuschens, aber auch kurzzeitige Hoffnungen mit Renovierung von Fassade und Dach. In den vergangenen Jahren blieb die Liegenschaft ungenutzt und verfiel in eine Art Dornröschenschlaf. Die Natur versuchte zeitweilig wieder die Oberhand zu gewinnen, so dass der Außenbereich zunehmend verwilderte und einen unschönen Anblick bot. „Nun ist die Zeit gekommen, diese Top-Immobilie wieder aus ihrem Dornröschenschlaf zu küssen,“ verkündet der neue Eigentümer, die Miteigentümergemeinschaft Bernd Cruse und Dirk Tomalak, und dokumentiert die Absicht auch gleich mit dem Namen „Villa Bene“. Den bevorstehenden Tag des offenen Denkmals will der Investor nutzen, der Öffentlichkeit „die ersten Schritte der Entwicklung hin zu der Top-Adresse in Arnsberg“ zu zeigen.
Besichtigung am Tag des offenen Denkmals möglich
Wie täglich zu erkennen ist, wird am und im Objekt intensiv gearbeitet. „Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir lediglich den Außenbereich, das Untergeschoss, sowie beispielhaft erste Bereiche der herrschaftlichen Räume weitestgehend wieder hergestellt,“ teilt der Investor mit. Angesichts des erheblichen öffentlichen Interesses an der Villa Bene sei es erklärtes Ziel, die Immobilie am kommenden Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, kurzzeitig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die weitere Entwicklung hin zu einer Top-Büroimmobilie für Arnsberg aufzuzeigen. Alle interessierten Bürger sind eingeladen. Die Villa Bene ist am Sonntag, 14. September von 14 bis 17 Uhr für das Publikum geöffnet.
Einst nobler Wohnsitz für adeligen Finanzamtsdirektor
Vor knapp 150 Jahren wurde das Gebäude wohl als Villa für den königlich preußischen Steuerrat und ersten Direktor des Arnsberger Finanzamtes Heinrich Ernst Haehling von Lanzenauer errichtet. Er entstammte der 1828 nobilitierten, ursprünglich österreichischen Adelsfamilie der Haehling von Lanzenauer. Im Erdgeschoss waren die Wohn‑, Hauswirtschafts- und Repräsentationsräume angeordnet. Im Obergeschoss die Schlafräume für die Hausherrschaft und das Gesinde. Die mit zurückhaltendem Schmuck gestalteten Fassaden und die auf malerische Wirkung angelegten Holzbauteile in den Innenräumen akzentuieren nach wie vor das historische Gebäude.