„Die ganze Saison, von April bis Oktober, waren wir jedes Wochenende mit Motorrad-Kontrollen unterwegs,“ sagte Jacobi und kündigte an, dass dies nach Möglichkeit auch in der bevorstehenden Motorradsaison wieder so sein soll. Denn die Motorradfahrer machen der Polizei weiterhin Probleme. „Nicht die vielen touristischen Fahrer, die Cruisen wollen,“ so Jacobi, wohl aber die, die den Geschwindigkeitskick suchen, und auch die Ungeübten, häufig Wiedereinsteiger der Altersgruppe 45plus, für die ein Sturz in einer abschüssigen Kurve leicht ihr letzter sein kann. So waren insgesamt sechs der neun Verkehrstoten des Jahres 2015 Motorradfahrer und vier von ihnen verunglückten in den ersten vier Wochen der Saison. Mehr als einer könnte vielleicht noch leben, wenn er zunächst einmal auf einen Übungsplatz gefahren wäre, so Jacobi. In diese Richtung soll auch die weitere Präventionsarbeit gehen, auch wenn es schwer sei, die Zielgruppe zu erreichen, weil die meisten nicht im HSK zu Hause sind.
Plädoyer für höhere Bußgelder
„Gegen die Zielgruppe der Raser hilft nur Repression,“ ist Jacobi überzeugt – und wünscht sich einen anderen Bußgeldkatalog. „Unser Bußgeldkatalog kennt als höchste Stufe eine Geschwindigkeitsüberschreitung von über 70 km/h, danach ist Schluss. Ein Lkw erreicht die nie. Aber für ein Motorrad sind 150 statt 80 kein Problem. Wir messen auch Überschreitungen von 100 und 110 Kilometern. In der Schweiz gibt’s dafür zwei Jahre Haft auf Bewährung, bei uns nur drei Monate Fahrverbot.“